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10 Fragen an ... Thorsten "Q" Quaeschning

Drei Mal räumte er bereits mit seiner E-Post-Rock Gruppe Picture Palace music den Schallwelle Preis ab, mit der er die EM-Fans in den letzten Jahren offensichtlich sehr zu beeindrucken vermochte. Unermüdlich ist er auch in 2013 wieder auf großer Tour, sowohl mit PPm als auch mit seiner Arbeit bei Tangerine Dream. Offensichtlich treibt ihn ein Drang zur Erschaffung neuer Klangwelten und zum Live-Erlebnis an, und seine Mitstreiter ziehen begeistert mit. Mit empulsiv plauderte er in diesem Interview über seine Motivation und ein wenig mehr über sein elektronisches Leben.


1. Wie hast du zur elektronischen Musik bzw. elektronischem Post-Rock gefunden?

Elektronisch erzeugte Musik fällt in das Aufgabengebiet eines jeden Keyboarders bzw. Synthesizer-Spielenden. Die Genre-Zugehörigkeit hingegen fällt eher in das Aufgabengebiet des Musik-Beschreibenden. Unser „Electronic-Post-Rock“ entsteht durch Kompositionen, Sounds, Stilistiken und das Zusammenspiel von Musikern und Sequenzerspuren, die sich für uns natürlich und richtig anfühlen.

10 Fragen an ... Steve Baltes

Diesem Mann schlägt der elektronische Beat in den Fingern: Steve Baltes. Erfolgreich als DJ, als Solokünstler und als Mitglied von Ashra, Sunya Beat und Deep Voices. Für empulsiv hat er seine Türen virtuell geöffnet und erzählt uns, was ihn antreibt und motiviert, elektronische Musik zu machen.

1. Du bist ja schon seit früher Jugend Fan elektronischer Musik. Was hat dich damals an Kraftwerk und Co. so fasziniert, das dir andere Musik nicht bieten konnte?

Mich haben in erster Linie die elektronischen Klänge & maschinenhaften Sequenzer-Figuren fasziniert. Alben wie Kraftwerks "Mensch Maschine" oder Rubycon von Tangerine Dream haben bei mir das Interesse am Ursprung dieser Sounds geweckt und die Faszination für Synthesizer & Sequenzer ausgelöst. Als ich das erste mal "Die Roboter" gehört hatte, war mir klar "Egal wie, so was muss ich machen".

10 Fragen an ... Martin Juhls

Ein wahrer Tausendsassa in der modernen elektronischen Musik steht heute Rede und Antwort: Martin Juhls. Der umtriebige Dortmunder ist sowohl Musiker, als auch DJ, Musik-Festival Organisator und Labelbetreiber von oktaf. Im empulsiv-Interview verrät er uns, was ihn antreibt, an was er gerne arbeitet und wohin er sich bewegt.

1. Du warst ursprünglich eher ein Gitarrenmensch. Wie fandest du zur elektronischen Musik und was hat deine Faszination dorthin wechseln lassen?

Ich habe mich schon immer vorrangig für Klang an sich interessiert. Auch bei der Gitarre ging es meistens darum. Ich bin sehr schnell bei Neil Youngs Feedbackgewittern auf Arc und natürlich auch bei den Noise-Eskapaden von Sonic Youth gelandet. Darüber kam dann der Blick auf deren Einflüsse wie Stockhausen mit seinen Elektronischen Studien, Ligeti mit der Cluster Technik und natürlich Philipp Glas und Steve Reich mit ihrer so genannten Minimal Music. Die Fortführung dieses innovativen Umgangs mit Sound, Instrument und Technik findet ja vorrangig in der Elektronischen Musik statt. Da war der Sprung zu Aphex Twin, Autechre, Wolfgang Voigt und Co. sehr naheliegend. Von daher hat meine Faszination nicht gewechselt, sondern mich kontinuierlich dahin geführt.

10 Fragen an ... David Wright

Er ist einer der Großen in der elektronischen Musik aus Großbritannien: David Wright. Mit seiner Musik begeistert er schon seit über 30 Jahren die Fans der EM, sowohl mit seinen Solo-Werken als auch in den Formationen Code Indigo und Callisto. Darüber hinaus führt er das Label AD music, über das eine große Anzahl Künstler des Genré ihren Weg zu den Hörern finden. In unserem Interview erzählt er von seinen Anfängen, seinem Wirken und den Schwierigkeiten und Glücksmomenten, die das Leben und die Arbeit für ihn bereithielten.

1. Du siehst wahrlich auf eine recht lange Karriere in der elektronischen Musik zurück. Wie hast du diese Art der Musik entdeckt und wer waren damals deine Helden?

Ich "entdeckte" die elektronische Musik Anfang der 1970er Jahre durch die frühen Werke von Pink Floyd: Echoes, Atom Heart Mother, usw. Ich war gelangweilt von der Pop-Musik jener Zeit. Ich hielt immer Ausschau nach etwas Anderem, insbesondere ideenreiche instrumentale Musik. Auch hatte ich ein Faible für Bands wie Cream, Taste, Santana und allem mit improvisierten, instrumentalen Passagen. Die erste elektronische Musik, die ich kaufte, waren Tangerine Dreams Phaedra und Klaus Schulzes Picture Music. Ich wurde augenblicklich Fan von beiden und zog los, um viele weitere Künstler zu entdecken, darunter Vangelis, Kitaro, Jarre und Tomita. Ich erinnere mich in diesen frühen Tagen auch Künstler zu entdecken, die als noch obskurer angesehen wurden, wie Can, Popol Vuhs, Deuter, Roedelius, Don Robertson, Synchestra, Absolute Elsewhere und mehr.

10 Fragen an ... Sankt Otten

Für die heutige Ausgabe hat sich Stephan Otten, Kopf und Gründer der Band Sankt Otten, den 10 Fragen gestellt. Stephan ist Vollblutmusiker und betritt mit seiner Band in diesem Herbst die große Bühne der elektronischen Musik.

sankt otten 1200

1. Der Name Sankt Otten ist einem großen Teil der Leserschaft von empulsiv sicherlich noch unbekannt, obwohl die Band ja bereits im letzten Jahrtausend gegründet wurde, allerdings zunächst mit Gesang. Ich vermute mal, das "Sankt" stammt aus dem Kürzel St. für Stephan. Was hat dich damals zur Gründung von Sankt Otten bewogen und welche Ziele hattest du zu jener Zeit?

Stimmt genau. Das "Sankt" stammt schlicht und einfach aus der Abkürzung meines Vornamens. Ich bin Anno 1998/99 solo gestartet. Zu der Zeit ermöglichte es die technische Entwicklung der Home Computer, mit simplen Mitteln zuhause Musik aufzunehmen. Das hatte mich fasziniert. Als Schlagzeuger war ich es gewohnt, umständlich ins Studio zu müssen, um vorzeigbare Aufnahmen zu machen. So konnte jeder selbst am PC loslegen. Um meine Aufnahmen interessanter zu gestalten, hatte ich dann einen Freund gebeten Gitarren hierzu einzuspielen. Dann ergab es sich dann irgendwie auch noch Gesang hierzu aufzunehmen. Wir haben dann später als Duo weitergemacht. Das ganze mündete dann 2000 im ersten Album EINE KLEINE TRAURIGKEIT. Musikalisch konnte man das damals aus deutschsprachigen Zeitlupen-Pop mit Trip Hop-Einflüssen bezeichnen. Das Album höre ich immer mal wieder gern. Es ist völlig zeitlos, und war der damaligen Zeit wirklich um einiges vorraus.

10 Fragen an ... Pete Farn

Man mag es kaum glauben, aber bereits seit über 30 Jahren begeistert uns Peter Schaefer alias Pete Farn mit ambienter und sequenzergetriebener Musik. Im heutigen Interview erzählt er von seinen Anfängen bis zum aktuellen Wirken, was ihn antreibt und wohin die Reise geht.

1. Ich glaube, nur wenige wissen, dass du bereits seit Anfang der 80er Jahre in der elektronischen Musik unterwegs bist. Wie hast du denn überhaupt zur EM gefunden und was trieb dich an selbst in die Tasten zu greifen?

Ein besonders guter Selbstvermarkter war ich noch nie. Genau genommen war ich schon früher "dabei". 1979 kaufte ich mir den damals gerade neu erschienenen Yamaha CS15. Davor hatten einige Freunde und ich bereits mit zum Teil geliehenen Instrumenten (Yamaha SS30, Orgel, Gitarre) Musik gemacht, aber eher für den Hausgebrauch. Damals hörte man Bands wie Nektar (Recycled), Eloy (Ocean), Can (Unlimited Edtion) und Pink Floyd. Stücke wie "Ruckzuck" und "Vom Himmel Hoch" von Kraftwerk brachten mich dann gänzlich vom rechten Weg ab ;-)
Irgendwann war klar, dass ich sowas selbst...aber anders machen wollte.
Mit dem Kauf des ersten Synthesizers fand zuerst einmal eine Entzauberung statt, da mir klar wurde, dass sich vieles was die Vorbilder machten, recht einfach nachvollziehen ließ: Filter-Sweeps, typische 8-Step-Sequencerläufe usw., also eine stark hardwareorientierte Musik. Andererseits war gerade das Anreiz zu versuchen eigene Wege zu gehen.       

10 Fragen an ... Gandalf

Diesmal zieht es uns vermeintlich in die Weiten Mittelerdes, denn die 10 Fragen gehen heute an den Space-Musiker schlechthin: Gandalf. Der Vollblutmusiker aus Österreich war zur Hochzeit der elektronischen Musik auf vielen Bühnen weltweit zu Gast und ist auch heute noch ein gefragter und gern gesehener Live-Act, wie im kommenden September beim Electronic Circus in Gütersloh.


1. Welche Motivation gab es für Dich Musik zu machen und warum gerade die Art von elektronischer Musik in Verbindung mit akustischen und folkloristischen Elementen?

Für mich ist Musik eine wunderbare Möglichkeit, meine Stimmungen und Gefühle und meine inneren Bilder zum Ausdruck zu bringen. Welche Instrumente ich dafür benutze ist nicht von  essentieller Bedeutung.

Früher, in den 80-ern haben mich die Möglichkeiten, auf elektronsichem Weg neue Klänge zu erzeugen besonders inspiriert, heute finde ich dass die Schwingung von akustischen Instrumenten tiefer geht. Die Elektronik verwende ich haupsächlich um Atmosphären zu schaffen.

Es ist wie bei einem Maler, der machmal Aquarellfarben und dann wieder Öl verwendet. Ich finde es spannend, immer wieder neue Varianten auszuprobieren.

Elektronische Musiker gehen oft von einem bestimmten Sound aus, der sie inpiriert, ich schreibe meine Stücke meist zuerst am Klavier oder auf der Gitarre und entwickle das Arrangement hinterher, wenn notwendig bis hin zu einem sinfonschen Orchester.

10 Fragen an ... Stephen Parsick

Im nächsten Interview der 10 Fragen-Serie bewegen wir uns im Dark-Ambient-Musik-Umfeld von Stephen Parsick, der vielen auch als [`ramp]-Mastermind bekannt sein dürfte. Hinsichtlich seines kommenden Konzertes am 7.7. im Bochumer Planetarium, führte empulsiv dieses Gespräch.  



1. Was waren Deine ersten Begegnungen mit elektronischer Musik?

Ich hatte meine ersten Berührungen mit elektronischer Musik, als ich im Kindergartenalter war und das erste Mal Wendy Carlos´ "A Clockwork Orange" hörte. Zur selben Zeit kamen Kraftwerk mit "Autobahn" und "Kometenmelodie" und dudelten im Sommer 1975 im Radio rauf und runter. Als dann 1976 Jarres "Oxygene 2" durch "Mondbasis Alpha Eins" bekannt wurde, war das für mich die Initialzündung und ich wollte auch einen Synthesiser haben, denn irgendwas an diesen Klangfarben haute mich einfach um. Daß die ganz was Anderes waren als die normalen Klangfarben aus Rock, Pop und Klassik, war mir sogar als kleinem Kind bewußt. Meine Eltern fanden das ganz putzig, aber ich wußte, daß ich auch irgendwann so eine Musik machen wollte, weil ich die Klänge einfach magisch fand. . Deshalb habe ich dann auch im Mai 1983 mit Musikunterricht angefangen, als meine Eltern mir die Möglichkeit dazu boten.

Über Empulsiv

Empulsiv wurde 2011 als Webzine für (traditionelle) elektronische Musik gegründet. Es berichtete über ein Jahrzehnt von musikalischen Events und über Veröffentlichungen, präsentierte Interviews und Neuigkeiten aus der Szene. Ende 2022 wurde das Webzine eingestellt. Es wird nun als Infoportal mit Eventkalendar, Linksammlung und Archiv fortgeführt, so dass Neues sowies Vergangenes weiterhin gefunden werden kann.