Das war das Raumzeit-Festival 2013

Wie schon in den letzten beiden Jahren luden Eldoradio und empulsiv zum kostenlosen Musikfestival Raumzeit in das IBZ der TU-Dortmund ein. Das Gebäude 4a bietet eine angenehme Atmosphäre und großzügigen Platz für die Veranstaltung. Der abgedunkelte Veranstaltungssaal wird durch einen praktischen Vorraum mit integrierter, abgetrennter Küche ergänzt, deren Versorgungsdienst rege in Anspruch genommen wurde (sehr lecker und günstig).

 

Um kurz nach 15 Uhr startete der musikalische Teil der Veranstaltung. In zunächst zwei Blöcken mit je 20 Minuten pro Künstler fanden die Kerndarbietungen statt. Dabei bot sich das Programm in diesem Jahr sehr breit aufgestellt dar.

 

Den Anfang machte jeweils Evert Vandenberghe alias Nisus aus Belgien mit seiner harmonischen, eingängigen Musik. Seine mit weichen Rhythmen durchzogenen Tracks laden dabei zum chillen ein, lassen eine gewisse Nähe zur Berliner Schule jedoch nicht vermissen. Sie bieten einen entspannnte Einstieg in die beiden Sessions.

Im Anschluss folgte Moogulator, der es sich auf dem Boden des Saals gemütlich machte. Seine Musik ist starkes Kontrastprogramm zu Nisus. Die gespielten Sets sehr rhythmusbetont, eher härterer Gangart durch harsche Effekte und Klicks. Dennoch durchaus eingängig und faszinierend in einen musikalischen Zusammenhang gebracht.

Eela Soley aus der Schweiz spielte als dritter Act auf. Ihre auf mystischen Gesang und sanften Saxophon fokusierte Musik verzauberte das Publikum nun mit einer sehr etherischen Stimmung. Die langen melodischen Flächen wurden durch den mit Halleffekten versehenen Gesang schon fast ins choralhafte gehoben. Mit den Saxophoneinspielungen gingen die Stücke auch teilweise in eine eher melancholische Richtung.

Fast schon ideal schloss sich Stefan Erbe mit seinen Sets an: Mit einem recht sanften Übergang von der weichen Welt Eelas in die dann flotteren Stücke seines Repertoires. Die abwechselnd ruhigen und aufgeregten Tracks zogen das Publikum schnell ins ihren Bann und wirkten wahrhaft belebend.

Den Abschluss eines jeden Blocks boten Erren, Fleißig, Schöttler und Steffen mit ihrem Set. Die zum Großteil mit modularen Synthesizern erzeugten Stücke, wie es sich gehört jeweils über die komplette Spielzeit gehend, schufen die für Berliner Schule typische hypnotische Wirkung und zog das Prublikum begeistert mit sich.

Während des zweiten Blocks bot sich auch eine eher ungewöhnliche Darstellung, denn hier befleißigte sich über die gesamte Zeit der Künstler Norbert Dähn. Inspiriert von der Live-Musik vollführte er ein Body-Painting an seinem Modell Max, die von Anfang bis Ende eine durchaus ansehnliche Figur bot.

Ein wahrlich gelungener Nachmittag mit allerlei gutem für Ohren, Bauch und Augen.

Stefan Schulz

weiterführende Links:

www.eela-soley.com
https://nisusmusic.bandcamp.com/album/electronic-medication
https://www.facebook.com/ErrenFleissigSchottlerSteffen
http://www.moogulator.com/ 
http://www.erbemusic.com

Einen weiterer Bericht von Uwe Saße ist hier zu finden:
https://www.sequenzerwelten.de/Konzerte.html