Die Galerie gerockt - Sine Amplitude in Solingen

Und wieder einmal die Güterhallen in Solingen - dieses Mal Sine Amplitude.  Sine Amplitude besteht aus Torsten Abel (Keyboards), Martin Rohleder (E-Gitarre) und Andreas Aulke (Schlagzeug).  Die beiden ersten Namen kannte man schon von TMA & Friends, neu ist an den Drums nicht nur der 'Bearbeiter', sondern auch, dass sie jetzt rein akustisch sind.  Keyboards, E-Gitarre und Schlagzeug, das sind ja eigentlich auch die Zutaten für eine klassische Rockband.  Ist das dann noch EM, wird sich der eine oder andere fragen - aber ja doch! Gerade diese rockige Spielart der EM ist eine, die ihr in den letzten Jahren neue Energie gegeben hat und in der Lage ist, der EM neue Fans und Zuschauer zu erschließen.  Andere bekannte Vertreter dieser Richtung sind z. B. Picture Palace music und neuerdings Pyramaxx.

Man konnte sich also auf einen sehr kurzweiligen (und lauten) Abend freuen.  Direkt zu Anfang wollte Torsten aber wohl beweisen, dass er auch anders kann: Solo entlockte er seinem modularen Synthesizer sphärische Klänge, die man eigentlich eher in den 1970ern verortet hätte.  Die stellten sich dann aber nur als Vorspiel zum ersten Titel 'Angst' heraus, nach wenigen Minuten kamen Gitarre und Schlagzeug dazu und es kam das zu Gehör, die man aus dem einen oder anderen Teaser kannte - Gerald Wirtz zum Beispiel hatte in seiner Sendung 'Elektroklang' gerade eine Woche vorher Sine Amplitude als Schwerpunkt.

Nach ihrer Premiere im Juni in Dortmund war dies der zweite Auftritt von Sine Amplitude.  Die drei sind seitdem nicht untätig gewesen - nicht nur war deutlich mehr neues Material zu hören, auch das Zusammenspiel klappte dieses Mal perfekt.  Ein akustisches Schlagzeug lässt sich im Gegensatz zu einem elektronischen nicht einfach lauter oder leiser drehen, Keyboards und E-Gitarre müssen sich ihm anpassen. In so einem kleinen Raum wie der Galerie Pest Project kann das Ergebnis für empfindliche Naturen schon etwas zu laut werden, aber sonst würde es ja auch nicht richtig 'rocken'?

Musikalisch ging es Schlag auf Schlag - jeder Titel mitreißender und dynamischer als das vorige, zur 'Entspannung' dazwischen aber auch einige ruhigere, zum Beispiel aus der Sternentraumreise.  Das Programm wurde durchgängig von Videoprojektionen begleitet, die in ihrer Qualität ebenfalls nichts zu wünschen übrig ließen.

Nach knapp zwei Stunden war das reguläre Programm dann geschafft, die drei waren's auch ein bisschen - die vom Publikum geforderte Zugabe gab es natürlich trotzdem.  Insgesamt ein sehr gelungener Abend in schöner Atmosphäre.  Sine Amplitude's nächste Station wird am 21.5.2016 die Pauluskirche in Dortmund sein.  Bleibt nur noch zu hoffen, dass die Debüt-CD von Sine Amplitude nicht so lange auf sich warten lässt!

Alfred Arnold