Martins Garden - Odyssey

MG OdysseyMit seinem zweiten epischen Meisterwerk in 2018 katapultiert sich "Martins Garden" weit oben an die Spitze der weltbesten Electronic-Künstler. "Odyssey" ist beim ersten Kontakt eventuell nicht für jedermann zugänglich. Es brodelt und zischt aus allen Kanälen. Jeder einzelne Track ist eine cineastische Aufführung, ein spannendes, unvorstellbares Klangerlebnis und absolut tanzbar. Martins (Sound-)Garden ist eine nahezu überbordende Transformation aus Ambient, PsyDub, Future-Reggae und SciFi-Electronic - spritzig, lebensbejahend und zur Überraschung aller absolut melodisch. Klänge, die die Welt noch nie gehört hat. Obergenial. 

http://www.merkabamusic.com/music/artists/martins-garden/

Will Lücken

Bernd-Michael Land - Farben

Bernd Michael Land Farben150Wie immer, wenn Bernie Land seinen Riesen-Synths-Fuhrpark für eine CD-Produktion anwirft, klatschen sich die Mitarbeiter der Hessischen Stromversorger ab und geben sichere Arbeitsplatzprognosen für die kommenden Monate. So auch dieses mal, denn der Rodgauer vermengt seine unzähligen Maschinen zu einer Addition tonaler Farbvielfalt und durchstreift thematisch alles von Rot bis Blau und von Gelb bis Grün. Das sich hinter dem Konzept ein Spiegelbild der Menschheitsidentitäten verbirgt, verrät das umfangreiche Booklet, dass auf seine Weise, Farben und humane Ansichten zusammenfügt. Die Musik ist spannungsgeladen und abwechslungsreich, mal sphärisch mal minimal, mal schräg aber fast immer irgendwie bunt. Ganz so, wie es das Thema vorgegeben hat. Ob die CD dabei nochmal in einen limited Karton gemusst hätte, muss der BML-Fan entscheiden. Dem Rezensenten hätte dies aber nicht gefehlt. 

www.bernd-michael-land.com

Stefan Erbe

Martins Garden - Renaissance

MG RenaissanceWarnung an alle EM-Traditionalisten - diese Musik könnte sie schockieren - oder ihr Leben verändern! Der relativ unbekannte Sounddesigner Marcel Umberg alias "Martins Garden" aus der Schweiz entführt den geneigten Hörer in eine total abgefahrene, abstruse, fremde Klangwelt, die man so noch nie gehört hat. Es wappt und schwabt, es knarrzt und scheppert - das bisherige Hörempfinden wird völlig auf den Kopf gestellt mit bombastischen und dennoch harmonischen, filigranen Klängen. Wenn Wolfgang Amadeus Mozart das digitale Sound-Equipment der heutigen Zeit hätte, würde er solche Musik kreieren. Eine phänomenale Produktion und Komposition zieht sich durch das gesamte opulente Werk. "Martins Garden" moduliert eine organische Soundmelange aus Psychedelic, Dub, Electronica und Ambient, partiell mit gewaltigem Chor, die man nur mit einem Wort beschreiben kann: Wahnsinn!

http://www.merkabamusic.com/music/artists/martins-garden/


Will Lücken

O-Lake - Refuge

olake150Der Franzose Sylvain Texier alias O-Lake serviert uns mit seinen 11 Tracks, einer Mixtour aus moderner Klassik und elektronischem Orchester, den idealen Soundtrack zum sinnierenden Aben(b)rot aus Rotwein und melancholischem Aufschnitt. Wer in Stimmung ist, sich mit den eigenen Gedanken in endlose Klavier- und Pad-Arpeggien zu begeben, wird mal schwereloser, mal schwerhafter von der Musik begleitet. Natürlich spielt die narrative Simplizität der Songs eine große Rolle, um die tonalen Botschaften relativ schnell zu verinnerlichen. Dennoch bedarf es die richtige Atmosphäre um das Album in Gänze zu verspeisen, denn zu mächtig sind die suggestive Eindrücke, um es als schnelles Fast-Food-Produkt zu verinnerlichen. Tiefsinniger und intensiver Cineasmus, aber nicht immer leicht.

www.olakemusic.com

Stefan Erbe

Peru – The Return

PERU The Return 1Als stetiger EM-Konsument der 80 und 90er gefielen dem Rezensenten nicht nur die Alben von Jarre, TD und Co. sondern natürlich auch die Musik des niederländischen Trios Peru. Schon damals vor 25 Jahren überzeugte ihr Stil mit eingängiger Elektronik, schönen Beats und schicken Melodien. The Return, der aktuelle silberne Wiederkehrer des nun als Duos fungierender Band, fügt sich beinahe nahtlos an die Tracks von einst ein und erzeugt sogleich eine kurzweilige und mainstreamige Melange an arpegierten und sequenzierten Stücken. Wie praktisch, dass Rob Papen, einer der beiden Protagonisten auf seine eigene Soundwelt zurückgreifen kann, ist er doch auch als Sound- und VST-Synthdesigner aktiv. Poppige Nummer, teils Choral oder mal leicht vokal angehaucht sowie typische EM-Nummern wechseln sich wohl platziert ab und hinterlassen auch nach wiederholten Male eine beschwingte Zufriedenheit, die wir in naher Zukunft auch gerne mal live konsumieren würden.

Stefan Erbe

https://www.youtube.com/channel/UCwxJm5t2KsXs0K-goLU428w

Über Empulsiv

Empulsiv wurde 2011 als Webzine für (traditionelle) elektronische Musik gegründet. Es berichtete über ein Jahrzehnt von musikalischen Events und über Veröffentlichungen, präsentierte Interviews und Neuigkeiten aus der Szene. Ende 2022 wurde das Webzine eingestellt. Es wird nun als Infoportal mit Eventkalendar, Linksammlung und Archiv fortgeführt, so dass Neues sowies Vergangenes weiterhin gefunden werden kann.