Das waren die 5 Elemente in Solingen

Berichte

Wer in den letzten Jahren aktiver Besucher diverser EM-Festivals war, hatte bisher schon zwei mal die Möglichkeit auch nach Solingen zu reisen, um dort die Verbindung von visueller und audiophiler Kunst zu genießen. So auch in diesem Jahr, denn das "Künstlerpack" und Schallwende e.V. hatten auch 2013 ein plausibles Set vermengt, das nicht nur EM-Fans erfreuen würde. Insbesondere der dritte Act um Pyramid Peak bescherte dem Event eine ordentliche Besuchermenge, die die Galerie von Peter Amman nahezu komplett befüllte. Aber eins nach dem anderen!

 

Den Anfang des Events machten die beiden Lokalheros "Mystical Light in der Galerie Gecko, die erstmalig und gemeinschaftlich einen Live-Auftritt anboten, der natürlich noch von ein paar Nervositäten geprägt schien, aber mit seiner Musik sehr gefällig und variabel daher kam. Den knapp 50 Besucher gefiel es in jedem Fall, und Michael Wilkes sowie Andre Wilms offerierten einen schönen Querschnitt ihrer musikalischen Fähigkeiten. Wenn in Zukunft noch ein bisschen mehr "Aktivität" auf der Bühne zu vermelden sein könnte, scheint es keinen Grund zu geben, nicht auch andere Veranstaltung mit dem Duo zu besetzen. (Update: Interview mit Mystical Light)
Nachdem die kurze Pause für die Stillung niederer Grundinstinkte genutzt werden konnte, ging es auch sogleich mit dem zweiten Act weiter. Thomas Brück lud zwei Galerien weiter (AnderARTig) zum Projekt Voyager ein.



Seine Musik ist geprägt von sägenden Solis und funkiger Elemente, die sich mit verschiedenen EM-Stilrichtungen vermischten. Bot das Intro noch klaviertonale Einspieloptionen, so wurde es im Laufe des Konzertes immer rhythmischer und verspielter. Gelegentlich überschritt Thomas mit gewagten Tastenkombinationen auch schonmal die Grenzen der EM-konformen Soundvorstellungen und wurde damit seiner Grenzgängerrolle gerecht. Dabei sorgte er aber auch immer wieder für Überraschungsmomente, schob ungewöhliche Leads unter seinen Klangteppich und groovte auf seiner mitgebrachten Orgel.
 Als es um den Güterhallen zu dunkeln begann, wurde der finale Teil mit Pyramid Peak eingeläutet. Wie schon erwähnt, war das "Pestsche" Atelier sehr gut gefüllt und die drei Peaker hatten mit diversem Licht, Visuals und Projektionen die Räumlichkeiten atmosphärisch gestaltet.



Kombiniert mit wechselnden Themen, Videos und Sounds führte die Musik durch alte wie auch neue Stücke sowie Tracks von Axel Stupplichs neuer Solo CD "Aviator". Die Aufteilung mit 2 Keyboardern und Uwe Denzer als exklusiven Drummer unterstrich die Ambitionen und die Weiterführung als Live-Konzept, und man gewann den positiven Eindruck, das sich Pyramid Peak hinsichtlich ihrer Konzert-Darstellung weiterentwickelt hat. Insbesondere die Vermengung konzeptioneller Visuals, die auf den Spannungsbogen und den Inhalt der Musik abgestimmt waren, erzeugten ein schlüssiges Event. Dass die Musik den Geschmack der hiesigen Fans trifft, ist nicht erst seit dem Gewinn der 2011er Schallwelle bekannt, konnten die Drei Jungs dort doch als beste national CD die Kategorie für sich entscheiden. Abschließende Zugabe und Applaus bestätigten dies eindrucksvoll. 

Wie schon in den Jahren zuvor, war das Festival ein weiterer Erfolg, der im Besonderen durch das steigende Besucherinteresse belegt werden kann. Es punktet gerade durch die außergewöhnlichen Orte und den Zusammenschluss zweier Institutionen, dem Schallwende e.V. und dem Solinger Künstlerpack bzw. den Güterhallen. Ein gutes Beispiel, wie die Szene neue Austragungsorte und Synergien nutzen kann, um ihre kleine aber qualitätvolle Expansion weiterzuführen. Uns hat's gefallen!

Stefan Erbe