Der aus Italien stammende Stefano Musso verbirgt sich hinter dem Pseydonym -Alio Die- und seine Musik ist dem Ambient-Stil zuzuordnen. Es ist das erste mal, das meine Ohren mit seiner Musik konfrontiert werden......aber, es ist wirklich interessante Musik, wenn auch nicht einfach zu verdauen ;-) Aus meiner Erfahrung her, hat der italienische Stil einen gewissen Hang zum "verspielt sein". Das habe ich aus der Musik von BIOnighT, oder Mac of BIOnighT herausgehört. Dies ist aus dem ersten Titel der CD herauszuhören, der noch ein wenig Melodien in sich hat. Dieses Stück würde ganz toll in einer Kathedrale rüberkommen :-) Danach geht es in Richtung Dark-Ambient. Teilweise sind Sakrale Gesänge zu hören, was der Musik einen sehr "Mystischen Touch" verleiht. Ich weiß nicht, ob ich mich von allein an die Musik von Alio Die herangewagt hätte.....aber manchmal ist es ganz gut, wenn man an andere Stile herangeführt wird. Es ist aber ratsam, wenn man diesen Stil bevorzugt, um die Musik geniessen zu können. Für Neueinsteiger dürfte die Musik etwas zu "schwer" sein.
Uwe Saße
Steve Roach ist ja dafür bekannt, dass seine Musik nicht gerade mit Melodien geprägt ist, aber was die Atmosphäre betrifft, ist er einer der besten dieses Genres. Es erstaunt mich jedesmal, wie man mit minimalem Aufwand solch eine Atmosphäre erzeugen kann...... Um diese Einzigartige Stimmung geniessen zu können, sollte der Hörer aber einiges an Geduld mitbringen, die gerade auf der 2. CD von Vorteil wäre, denn diese 70 Minuten leben nur von dieser dichten Atmosphäre, mit leisen und sehr dezenten musikalischen Einflüssen. Etwas, wenn auch nicht viel einfacher ist die 1. CD , da hier doch mehr an Abwechslung geboten wird. Fazit : hier stellt Steve Roach uns auf eine "Geduldsprobe", wo die Musik nur von der Stimmung lebt. Diese aber hat schon was geniales an sich. Für seine Fans ein "Must have". Neueinsteiger könnten mit dieser Doppel-CD überfordert sein.
Uwe Saße
Uwe Reckzeh ist auch im Jahr 2012 wieder sehr fleißig und beschert uns mit seinem neuen Album "Mirror Images" eine stimmungsvolle Weiterführung seiner "TD-inspirierten" Kompositionen. Ähnlich wie Rene Splinter und einige andere aktuelle Künstler, vermengt er seine Tracks derart geschickt mit einer gesunden Menge Eigensound, so dass man nicht automatisch an eine Kopie der Berliner "Inspirations-Quelle" denken mag. Eigentlich müsste man mittlerweile eine eigene EM-Schublade für Reckzeh und Co. öffnen, scheint es doch noch genügend Sequenzen zu geben die den Pionieren nicht eingefallen sind und nicht nur vom Westfalen, sehr gefällig weitergetriggert werden. Das diese Stilrichtung höchste Popularität genießt ist unstrittig, landete Reckzeh doch mit seinem vorherigen Silberling "Subsesizer" in der Top 5-Alben-Wertung der aktuellen Schallwelle-Wahl. Das leicht "80er-Retro-designte" CD-Cover wird allerdings dem Inhalt nur bedingt gerecht, suggeriert es doch eher "analoge Space-Mucke". Aber keine Sorge, Reckzeh bleibt Reckzeh!
Stefan Erbe
Kaum ist die Tinte zur Rezension von Thomas Lemmers Album "Relieve" virtuell getrocknet, landet auch schon eine Remix Edition im Eingangskorb der Redaktion. Muss man die Haben? Man muss! Und nicht nur weil das Original Album schon leicht "verbeult" und nach der hundertsten Runde nun endlich mal aus dem heimischen CD-Spieler genommen werden will. Natürlich wird sie mit der "Erlösung" nicht sonderlich glücklich sein, denn der Laserlichtabtaster wird sich in den kommenden Wochen wohl doch intensiver mit der Wiedergabe der gelungenen Remixvariante abgeben. Die 12 Tracks sind nämlich nicht nur himmlisch gut vermischt und eignen sich exzellent als Folgebeute für Relieve-Besitzer, nein, auch der Lemmer-Erstlingsuser benutzt sie als eine Einstiegsdroge zur dauerhaften Abhängigkeit. Haben wir also ein bisschen Mitleid mit der Original-Version und ihrer vorübergehenden Einsamkeit im CD-Regal oder im abgelegenen itunes-Verzeichnis unseres I-pods.
Stefan Erbe
Natürlich freut sich der Rezensent genauso wie die vielen EM-Fans über diesen Longplayer. Zeigt er doch ganz besonders, dass der anhaltende Trend der bundesweiten "EM-Wiederbelegung" auch bei den ganz großen der Zunft nicht "halt macht". Jerome Froese ist es wohl zu verdanken, dass Johannes Schmoelling wieder Lust aufs Musizieren bekommen hat und sie gemeinsam mit Robert Waters nun als "Loom" firmieren. Einige der Tracks werden vielen TD-Jüngern bekannt vorkommen, denn sie stammen aus der Zeit, in der Schmoelling maßgeblich den Sound der Berliner beeinflusste. Aber dieses Album wäre nicht nur für die gelungene Live-Adaption vorher genannter Tracks zu beglückwünschen, nein, auch für die spannende Zusammenarbeit der Generationen scheint es nicht genügend Lobeshymnen zu geben. Die in Oirschot (NL), auf dem E-Live Festival aufgenommene Musik klingt nicht nur so, wie sich viele TD-Fans die Musik des Pionier-Trios heute wünschen würden, sondern es mundet nach einer echten Weiterführung, nach einem Konzept, welches tatsächlich wieder Bestand haben könnte, das Genre nachhaltig zu bewegen. Das Potential und die Vermengung dieser drei Musiker, scheint die "Ursuppe" neuerlicher Bestandteile für weitere große Ereignisse im EM-Universum zu werden und es sollte auf seinem Weg der Ausdehnung, möglichst viele aktive Genre-Beobachter, Musikredakteure und Fans mitreisen lassen, denn im weiten Nichts der häufigen musikalischen Belanglosigkeit, fängt es gerade wieder an zu leuchten.
Stefan Erbe