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Das war das Raumzeit-Festival 2012

Bitte verzeihen Sie, dass der Autor dieses Berichtes auch als Künstler und  (Mit)Organisator das o.g. Event begleitet hat, denn üblicherweise sind die Erfahrungsmitteilenden nicht Bestandteil der eigenen Rezension. Nun, dies soll aber auch eigentlich keine kritische Beleuchtung des Events sein, sondern vielmehr möchte ich auf den Spirit und die Intentionen des Raumzeit-Festivals eingehen. Gerne können Sie aber als Besucher Ihre Eindrücke als Kommentar dem Artikel anstellen und nachfolgende Ansichten widerlegen oder bestätigen.

Das Raumzeitfestival resultiert aus einer Veranstaltungsserie die ich in den vergangenen Jahren an der Hagener Sternwarte veranstaltet hatte und in der eher "strömungsunförmige Musik" ein Heim fand und jeglicher kommerzieller Hintergrund dabei ausgeblendet wurde. Auch in diesen Zeiten lud ich Gäste ein, mit denen ich gemeinsam ein offenes, zumeist improvisiertes Konzept verfolgte. Ebenfalls wurde das Prinzip des typischen "Hintereinander Spielen" aufgebrochen und die Künstler performten abwechselnd und in verschiedenen Konstellationen.

Diese Charakteristik ist auch heute ein wesentlicher Bestandteil des Raumzeit-Festivals, dass es eben keine stringente Reihenfolge in den Abläufen und dem Zusammenspiel geben soll. Auch die Visualität des Festivals spielt (e) immer eine wichtige Rolle, wurden alle Konzerte auch mit interessanten Bildern untermalt, die dadurch oft eine neuerliche "Kunst" entstehen lies. Erstmalig kam in diesem Jahr der Künstler "Traumkraft" hinzu, der ausschließlich Live-Projektionen erzeugte und damit maßgeblich das Gesehene erheblich aufwertete.

Hinter der Auswahl der Künstler steckt ebenfalls eine Methode (es ist tatsächlich so:), denn sowohl Michael Brückner als auch Kikai wurden von mir eingeladen, um nun auch einen ersten Live-Schritt in die heimische EM-Szene machen zu können, denn beide sind bisher nicht auf einer der üblichen EM-Veranstaltung zu sehen gewesen. Somit war es immer eine Motivation auch Künstler zu präsentieren, die selten oder noch gar nicht Live eingeladen waren. Eine wesentlicher Bestandteil des zukünftigen Programms, wird sich mit der neuerlichen "Erkundung" nach unbekannten Musikern beschäftigen um ihnen eine Plattform zu bieten. Das Raumzeitfestival ist aber nicht das einzige Event, dass nach diesem Prinzip verfährt, auch diverse Schallwende-Veranstaltungen sowie der OWLsche E-Circus haben schon einigen Neulingen zu "Ruhm und Ehre" verholfen.

Allerdings gibt es in der Raumzeit keinen Headliner oder Künstler die in der Nahrungskette höher stehen als die anderen Gäste. Auch ist ein wichtiger Faktor, dass alle Musiker die gleiche Zeit in Anspruch nehmen können, ihre Tracks so zu präsentieren, wie sie möchten. Das die Lokation mit dem "Internationalen Begegnungszentrum"  ideal für dieses Event ist, muss man nicht explizit erwähnen. Selten passt eine Räumlichkeit so gut zum Spirit einer Veranstaltung wie dieser. Christoph Cech , eldoradio*-Macher der Sendung Codos-Traumreisen ist dabei als Mitveranstalter ein idealer Partner, der ebenfalls in der Umsetzung und der Realisierung ein Gespür für neue und interessante Musik mitbringt. Deshalb war es auch sofort klar, dass nach Beendigung der kleineren Raumzeit-Konzerte an der Sternwarte in Hagen, diese neue Konstellation eine echte Bereicherung sein würde. Solange es keine Hindernisse oder unüberbrückbaren Probleme bei der Orga etc. gibt, möchte ich auch zukünftig diese Veranstaltung weiterführen. Allerdings sei erwähnt, dass obwohl es kaum finanzielle Risiken dabei gibt, die Vorarbeit sehr viel Zeit in Anspruch nimmt und allein das Catering einige Tage an Vorbereitung bedarf. Auch hier steht kein kommerzieller Erfolg im Vordergrund, sonder eher die Qualität der Bewirtung und die Ergänzung zu einem positiven Gesamtbild. Alles soll möglichst "kostenneutral" zu realisieren sein.

Wenn wir nun den samstägigen Tagesablauf genauer betrachten, so möchte ich mir dennoch einen positiven Kommentar erlauben und zumindest alle Mitstreiter in ihren "Arbeiten" als echte Könner belobigen. Sowohl Michael Brückner, Kikai als auch Nattefrost haben mit ihrer Musik restlos überzeugt und Marc (Traumkraft) ergänzte mit eindrucksvollen Visuals. Auch der Zuschauerzuspruch war fast zufriedenstellend, aber letztendlich noch nicht das finale Maß, geschuldet sicherlich auch dem Fussball-Ereignis am gleichen Abend. Mein Eindruck, dass der Tag stimmig und von hoher Qualität war, lässt sich durch viel positive Resonanz ableiten.


Vielen Dank an: Nattefrost, Michael Brückner, Kikai, traumkraft und eldoradio*, ans Catering-Team, die Uni-Do für die Lokation und alle anderen Beteiligten und Besucher 

Freuen wir uns auf Raumzeit 2013.

Stefan Erbe



 

Über Empulsiv

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