Art of Infinity - Raumwerk

Passend zum nachgereichten Konzertrückblick von Art of Infinity im Planetarium Bochum, trudelt nun auch analog der "digitale" Longplayer in der Redaktion ein. Wie schon auf dem Konzertabend, besticht die Musik von Thorsten Sudler Mainz und Thorsten Rentsch durch die enorme Bandbreite und einer Kompositionsvielfalt, die nahezu alle Elemente einbezieht und sehr viel Kontrast bietet. Ein bisschen fühlt man sich in die 80er und 90er zurückgebeamt, wenn zu den "gleichjahrigen" Retrosounds auch noch Gesang und Stimme hinzukommt. Der Sprechgesang der einige Tracks umgibt, erinnert zeitweilig an die Tage, in denen solch vokaler Minimalismus sogar die Charts belagerte. Aber auch diese Rückbesinnung erschafft neue Horizonte, die das Album noch interessanter machen lässt. Dass in den letzten Tracks die Räume und Installationen sogar recht Düster werden, macht Raumwerk noch anspruchsvoller, auch wenn manch Konsument vielleicht zwei bis drei Durchläufe brauchen wird, auch diese Notierungen in sein Mögen einzubeziehen. Sowieso empfiehlt es sich die 11 Kompositionen mehrfach zu hören, erst dann wird man die manigfaltige Anzahl von Details heraushören, die die Thorsten² in das Werk eingebettet haben. Nicht nur das Artwork und die gut gewählten Gastmusiker zeugen von Profi-Arbeit, sondern auch das Gesamtkonzept lässt vermuten, dass hier kein Handgriff unüberlegt war. Schade eigentlich nur, dass die Handwerker bereits nach einer knappen Stunde den CD-Player schon wieder verlassen haben.
Sehr Gelungen! Wir freuen uns auf eine XL-Version?! 

Stefan Erbe

Über Empulsiv

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