Es ist manchmal schon vertrackt mit der Kreativität. Da will einem partout zum geplanten Konzept nichts einfallen, und stattdessen schenkt die Inspiration Titel, die nicht auf das Album passen wollen. Diese 'Einzelstücke' landen dann ungenutzt und ungehört in der Schublade. Robert Schroeder macht seit diversen Jahren eine Tugend daraus: Er greift in sein ohne Frage stattliches Archiv solcher unveröffentlichter Titel und stellt daraus Alben der 'D.MO' Serie zusammen.
Die Abkürzung steht zwar für 'Demo', indes hat auch das, was wir auf Ausgabe Nummer fünf entdecken dürfen, alles andere als halb fertigen Demo-Charakter: Die 9 Tracks sind allesamt von gleich hoher Qualität wie auf den 'regulären' Alben des Aachener Altmeisters und liefern einen musikalischen Streifzug durch sein Schaffen in früheren Jahrzehnten. Erfreulicherweise wirkt der nicht als einfache Aneinanderreihung von Titeln. Die lockere und entspannte Atmosphäre lädt zwanglos zum (Wieder-)Entdecken klassischer Schroeder-Sounds und -Drums ein, während die Reise bis in die 80er-Jahre zurück geht. Man darf aber auch gerne einfach nur chillen und genießen, währende die Musik die Gedanken nicht nur in eine andere Zeit, sondern auch zu anderen Orten hinweg trägt.
"Zeitlose Musik bleibt immer jung" ist die Überschrift des zugehörigen Promo-Textes. Für 'D.MO Vol. 5' trifft das uneingeschränkt zu. Es ist erfreulich, dass Robert Schroeder immer mal wieder musikalische Schätze für uns hebt, anstatt sie in seinem Archiv verstauben zu lassen. Das überbrückt die Wartezeit bis zum nächsten Album mit aktuellen Kompositionen, auf das wir uns mindestens genauso freuen.
Alfred Arnold