Für einen Künstler ist das zweite Album meist das schwierigste.  War das erste Album noch der Überraschungs-Erfolg, sind beim zweiten die Erwartungen gesetzt und man wird daran gemessen. Bei
Monika Freerk, die unter dem Namen IcingWolf veröffentlicht, liegt die Sache ein wenig anders: Am Anfang stand der diesjährige Schallwelle-Preis als beste Newcomerin, und jetzt ist es das erste "richtige" (physische) Album, an das Erwartungen geknüpft werden.
Monika hat sich Zeit gelassen: ein halbes Jahr ist zwischen Preis und Veröffentlichung vergangen, und das war keine schlechte Entscheidung. "SonicWaves" ist ein reifes Album, sowohl was die Qualität der Produktion angeht, als auch die Zusammenstellung der Titel. Es zeigt, dass die eisige Wölfin bereit ist, sich weiter zu entwickeln: sind die ersten Tracks noch in ähnlichem Stil wie die auf den beiden nur online veröffentlichen Alben "Ad Somina" und "Vive Somnium", so lernt man zum Ende hin eine Monika kennen, die ihre Vorbilder ganz offensichtlich nicht nur bei TD, Jarre & Co. gefunden hat: es wird dramatisch, beinahe schon Filmmusik, und ein musikalisch hinterlegter Start ins All setzt den Schlusspunkt. Das ergibt einen schönen Spannungsbogen, und ist der Beleg, dass der diesjährige Newcomer-Preis zu Recht nach Göttingen gegangen ist.
https://icingwolf.bandcamp.com/album/sonicwaves
Alfred Arnold
				
Was zeichnet ein gutes musikalisches Thema aus? Es muss eingängig sein, es muss einen Wiedererkennungswert haben, und es muss Spielraum bieten, daß man es immer wieder neu interpretieren kann.
Im schicken Doppelsilberling-Outfit offeriert der Brite David Wright ein wirklich breites Angebot seiner aktuellen und vergangenen musikalischen Schaffenskraft. Egal ob verträumt chilig, seicht vocalisiert oder auch mal deutlicher rockig, Wright versteht sein Handwerk und bedient alle EM-Gangarten in hoher Qualität. Besonders interessant wird es, wenn die Tracks eine Kooperation mit anderen Künstler verbindet, wie z.b. mit der Sängerin Carys, dem leider viel zu früh verstorbenen Klaus Hoffmann-Hook oder Robert Fox. Beide CDs bieten insgesamt 27 Tracks, damit sehr viel gutes Material und jede Menge Abwechslung. 
EM-Tellerranddrüberschauer, die sich auch ausserhalb der traditionellen Normen synthetischer- und hauptstadtursächlicher-Musikkunst bewegen, mögen sich bei dem französischen Duo Polo & Pan, an frühere Tunes der belgischen Ausnahmekönner Telex erinnert fühlen. Vocales Vocoding trifft auf zerfrickelte Rhythmen und suggeriert dabei die mögliche Kooperation diversester linksvomrhein-Elemente. Mal Zuckersüß, mal konsequent quer. Wahrhaftig, ein interessantes Bokeh an Sounds und Stimmen, in das auch ungeübte EM-Hörer ruhig mal reinhören dürfen. Könnte sogar Spass machen.
Einige der 12 Stücke des Italiener Michelle Effe könnten dem einen oder anderen Sine-Compilation-Käufer evtl. bekannt vorkommen, waren sie doch schon besondere Highlights früherer Chill-Out-Sampler des vertreibenden Labels aus dem Südwesten der Republik. Dazugestossen sind nun weitere Tracks die das Album zu einem kleinen Genussprodukt haben machen lassen. Die ausgesprochen gute Zusammenstellung ist nicht nur kurzweilig, sondern auch ansprechend produziert. Tolles Album zwischen Vocal-Lounge und fliessendem Chill.