Für mich waren Blue Man Group bislang Bühnenkünstler, die vorwiegend auf Plastikrohren und anderen Alltagsgegenständen rhythmische Musik aufführten. Doch mittlerweile ist bereits das dritte Album aus der Feder dieser Gruppierung erschienen. Für mich eine wahrlich überraschende Entdeckung, auch wenn sie eher im instrumentalem Rock zu verorten ist. Das Album hat technisch so ziemlich nichts mit elektronischer Musik zu tun, obwohl sicherlich auch elektronische und elektrische Klangerzeuger verwendet wurden. Insgesamt stimmt für mich aber die Stimmung der CD, eine Stimmung, der ich immer wieder bei guter EM verspüre und die mir diese Musik so ans Herzen legt.
Bezug: überall wo es CDs gibt
Website: https://www.blueman.com/
Stefan Schulz
Schon eine ganze Weile dreht dieses Release in meinem Auto seine "reviewenden" Ambientrunden und immer wieder bin ich hin- und hergerissen zwischen der Faszination der Sounds und Klänge und der leichten Disharmonien, die diese ungewöhnliche Veröffentlichung umgibt. Es mag für viele E-Fans ein beschwerlicher Weg sein, dass gesamte Kunstwerk zu konsumieren, bietet es einige Kompositions-Ecken, an denen der Zuhörer schonmal falsch abbiegen kann. Wer aber die Augen schliesst und einfach weitergeht, realisiert die Tiefe aus denen viele Stücke ihre Kraft und Größe erzielen. Dass die Machart und die Technik der Produktion eine wesentliche Rolle dazu beiträgt, erkennt möglicherweise nur der Fachmann, für alle anderen ist es ein Soundtrack zum unendlichen Abtauchen.
Ein dreiviertel Jahr haben Torsten Abel, Andreas Aulke und Martin Rohleder uns warten lassen, jetzt ist Sine Amplitude's erste CD 'Hypnotized' fertig. Aber gut Ding will eben Weile haben, dafür ist sie auch als eine 'richtige' gepreßte CD erhältlich, angesichts der kleinen Auflagen in diesem Musik-Segment wahrlich keine Selbstverständlichkeit. Wer Sine Amplitude noch nicht kennt: Die drei frönen eher der rockigen Seite der EM - wer Pyramaxx, Morpheusz oder Picture Palace music mag, wird auch an der Musik auf 'Hypnotized' seine Freude haben.
Kolaborationen zwischen EM-Musikern hat es in den letzten Jahren einige gegeben, der Output war dabei oft vielfältig und die Musik zumeist im Ergebnis Besonders und zumeist auch immer Veröffentlichungswürdig. So auch im Fall von Rieke Casper und Erik Matheisen, die sich zum namenverwürfelten Riekeerik zusammengetan haben und mit ihrem ersten Auftritt auf dem Raumzeitfestival ihre Grundlage zum Erstling "Contact" legen konnten. Der Autor gesteht, dass er mit der Einladung zum Festival einen kleinen Beitrag leisten konnte, um der EM-Fangemeinde ein wirklich schönes Album zu präsentieren. Beide Tastenkünstler haben nicht nur ihre musikalische Vergangenheit zu einer neuen Schnittmenge vereint, sondern vielmehr etwas Eigenständiges hergestellt, dass in Sachen musikalischer Qualität sich wohltuend von vielen der letzten EM-Veröffentlichungen absondert. Die kontaktisierten Melodien, Sequenzen und Harmonien zeugen von erstklassiger Handarbeit, Taktwechsel und Transponierungen werden als Stilmittel und Spannungsbogen verwendet und die Sounds, Drums und das Klangdesign sind vielfältig. Hier haben sich Musiker mit künstlerischen Möglichkeiten zusammen gefunden, die davon auch Gebrauch gemacht haben. Wir nehmen gerne mehr davon.
Zuerst gehört habe ich dieses neue Spyra-Album als Livekonzert im Bochumer Planetarium. Auch durch die dort gesehenen Projektionen wurde gleich eine recht kosmische Atmosphäre geschaffen. Das muss nicht unbedingt in der Absicht des Musikers gelegen haben, denn bei dem Album „Staub“ geht es nicht primär um kosmische Themen.