Der auf dem Label Mellowjet "Verlegte" Ronald Schmidt alias Faber, kann mittlerweile schon auf ein paar Alben zurückblicken und gehört zu den Künstlern, die mit den Jahren immer besser werden. Auf seinem aktuellen Album Sounddiver immer dann, wenn es Klavierlastig wird oder es kompositorisch komplexere Elemente zu hören gibt, denn Schmidt offeriert einige excellente Pianopassagen, von denen wir gerne noch ein paar mehr gehört hätten. Nein, nicht das die andere Stücke schlecht sind, aber es scheint, dass gerade die "anspruchsvolleren" Tracks sich durchweg über das übliche EM-Niveau begeben. Nicht zu verleugnen ist, dass sich Schmidt auch gerne von anderen Künstlern und Themen inspirieren lässt. Sei es das "Garissonsche" "Mellotrin" oder auch die Homage an TD zum Ende des Albums. Aber wir wollen im Fazit festhalten, dass Sounddiver kurzweilig und angenehm zu konsumieren ist und der Rezenseur mal wieder auf hohem Niveau gejammert hat, denn Sounddiver gefällt. www.mellowjet.de
Stefan Erbe
Das Künstlerkollektiv Radio Free Clear Light hat mit The Labyrinth of Ohgel diesmal eine ambient angehauchte CD herausgebracht. Die 14 Tracks bieten dunklere Klangstrukturen, zum Großteil mit eingängigen Rhythmen durchzogen. Nur in wenigen Stücken findet sich die sonst experimentelle Ausprägung der Musik von RFCL dominant wieder. Ansonsten wird die Reise durch die "14 Kammern" des Ohgel'schen Labyrinths insbesondere durch die Artenvielfalt der benutzten Klangeffekte und Geräuschkulissen interessant gestaltet und lässt so keine Langeweile aufkommen. Für den wahren (dunklen) Ambient ist die Musik ein wenig zu aggressiv, drängt sich über Strecken hinweg schon in den Vordergrund. Ich würde das Album eher als Szenen begleitend sehen, bei einem Trip hinein in das ominöse Labyrinth eines Dungeon and Dragon Abenteuers.
Bezug/Info: Black Note
Stefan Schulz
So zwischendurch lohnt es sich immer mal wieder beim polnischen Label "Generator.pl" zu stöbern und hören. Da bin ich bei der -Follow Me- von Tomasz Zawadzinski hängengeblieben, die mir wirklich sehr, sehr gut gefällt. Betrachtet man das Cover, so könnte man meinen, das die Musik düster ist.... aber nein, ist sie nicht! Schön ruhig, dezente Melodien, geht in Richtung Berliner Schule und hat leichte Ähnlichkeit mit der Musik von Arcanum (Bernd Braun).
Sie ist sehr angenem zu hören, schnell macht sich auch bedingt durch den leichten melancholischen Touch ein wohliges Gefühl breit. Neugierig geworden ? Guckt unter www.generator.pl und hört mal rein. Die Seite wird in polnischer und englischer Sprache geführt und e s lohnt sich allemal, die Seite zu besuchen, zumal in der polnischen EM-Szene echt gute Musiker mitmischen.
Uwe Saße
Es gibt/gab Sampler, da erahnte der Redakteur den Inhalt, ohne auch nur eine Minute davon gehört zu haben. Nicht so im 2. Teil der "le moment"-Sampler-Serie von Hamburgs Slow-Down-Dj Raphael Marionneau, denn schon die Artisten-Liste verspricht einen vielfältigen musikalischen Querschnitt. Dies ist nach dem ersten Durchhören sogar noch untertrieben, umspannt das Gehörte doch nahezu alle synthetischen als auch akustischen Tonerzeugungen die in eine entspannte Genußrunde "teehaltiger" Getränke passen würde. Egal ob jazzelementig, flächengelegter Chillout oder asiatisch bis afrikanisch percussiviert, alle Stücke strotzen vor Individualismus und kontrasterzeugenden Sound. Wer in diesen Momenten nicht den "Eigenen" findet, ist selbst schuld und wird entweder nur in Volksmusikabteilungen für sich fündig oder leidet an echter Geschmacksverirrung. Übrigens, der Inhalt passt auch exzellent zum Konsum von koffeinhaltigen Getränken. Bitte mit etwas Sahne und 2 Stückchen Zucker...
Erhältlich ab dem 07.12.2012 Infos: www.sine-music.com
Stefan Erbe
Wenn ein Umschlag mit Britischer Frankierung im Postfach der Redaktion landet, wird nicht lange mit Öffnung desselbigen Umschlages "gefackelt", denn in der Regel beinhalten die meisten "Inseltüten" gern gehörte Datenträger. So auch hier, denn die "Verbundenheit" zur Musik von David Wright muss nicht erst über den Titel seines neuesten und 24. Machwerkes entstehen, sondern wird sich nach der ersten Minuten quasi von selbst erneuern. Allerdings sei angemerkt, dass die Wrigthsche Kompositionsausrichtung tendenzell erstmal den Traditionalisten begeistert und erst im späteren Verlauf, die CD einige Ausflüge in andere EM-Bereiche wagt. Dies ist ein schöner Kontrast und zeigt, dass Wright auch anders kann, wenn er will. Die durchweg asiatische und leicht orientalisch Note der eingeflochtenden Vocals ziehen sich durch alle Tracks und ergänzen die typischen Leads und Pads. Erfreulich ist auch, dass es keine "Langweiler" auf dem Album zu hören gibt und alle Tunes dem Anspruch "Made in England" gerecht werden. Congrats!
Stefan Erbe