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Klangnotiz: Musik aus Raum und Zeit mit Moonbooter und Remy

Am 15. September bereiste die EM-Gemeinde wieder einmal ein sehr gut besuchtes Event im Bochumer Planetarium. Bernd Scholl alias Moonbooter und Remy Stroomer nutzten den gemeinsamen Abend um den Zuschauern ein sehr abwechslungsreiches Konzert zu bieten. Moonbooter, eher für eine flottere Gangart bekannt, eröffnete das Event mit vielen Tracks aus seinen neuem Album "Cosmophonica" (Rezension siehe Reviews) und begeisterte auch die vielen neuen Gesichter unter den Zuschauern, die traditionell zu den Elektronik-Konzerten ins Bochumer Kuppelrund kommen und sehr häufig die Musik(er) noch gar nicht kennen. Diese Tatsache führt schon seit vielen Jahren dazu, dass sich aus den Veranstaltungen neue Fans generieren und die EM-Szene mehr und mehr von den Zuwächsen profitiert. Aber auch der niederländische Musiker Remy Stroomer, überzeugte mit einer kontrastreichen Mischung und vollendete den intensiven Abend mit einer gemeinsamen Zugabe mit Scholl. Die Zusammenkunft beider Künstler lebte sehr von der unterschiedlichen Ausrichtung beider Stillistiken und der wieder einmal sehr individuellen Projektion von Planetariums-Techniker Klaus Dieter Unger, ohne den jedes Ereignis nur halb so imposant wäre. Merken sollte man sich schon jetzt die weiteren Termine der kommenden Events mit Gandalf & Art of Infinity, sowie das traditionelle Neujahrs bzw. Endjahres-Konzert im Dezember mit Klaus Hoffmann-Hoock und David Wright.

Stefan Erbe

Klangnotiz: Ambient Circle beim Essen Original Festival 2012

Im Rahmen des Essen Original – Festivals gab der Ambient Circle ein Open Air Konzert auf dem Weberplatz in Essen.


Pünklich um 14:00 Uhr startete der Ambient Circle seine Open Air Session auf dem Essener Weberplatz. Die Musiker hatten sich im Vorfeld schon einiges zurecht gelegt, sodass diese Session nicht ganz so improvisiert war, wie es sonst beim AC üblich ist. Der Charakter des Ambient Circle wurde aber trotzdem sehr gut wiedergegeben: Ihre Musik ist ein ausgewogene Mischung aus sehr chilligen Ambient Phasen und rhythmischen Elementen. Sie ergänzen sich bei Sequenzen und Flächen sehr harmonisch und bringen durch eingeworfene Samples oder Soundeffekte kleine i – Tüpfelchen in Ihre Darbietung.

Klangnotiz: Sound of Sky mit Harald Grosskopf

haraldstefan

Einmal im Monat führt uns Stefan Erbe mit seinem Sound of Sky Programm in die variantenreiche Welt der elektronischen Musik in Verbindung mit dem immer Sternenklaren Himmel des Planetarium Bochum. Diesen Samstag in einer Spätvorstellung mit einem Gastmusiker, der es in sich hat: Harald Grosskopf. In 90 Minuten plus 20 Minuten Zugabe entführten uns die beiden Künstler in die von Haralds Werken dominierte Welt sphärischer und chilliger Elektronik, wobei auch der für Harald typische Rhythmusanteil nicht zu kurz kam. Dabei harmonierten Stefan und Harald so gut, dass sich das Konzert wie hundert Mal geprobt anhörte, was jedoch nicht einmal der Fall war.

10 Fragen an ... Sankt Otten

Für die heutige Ausgabe hat sich Stephan Otten, Kopf und Gründer der Band Sankt Otten, den 10 Fragen gestellt. Stephan ist Vollblutmusiker und betritt mit seiner Band in diesem Herbst die große Bühne der elektronischen Musik.

sankt otten 1200

1. Der Name Sankt Otten ist einem großen Teil der Leserschaft von empulsiv sicherlich noch unbekannt, obwohl die Band ja bereits im letzten Jahrtausend gegründet wurde, allerdings zunächst mit Gesang. Ich vermute mal, das "Sankt" stammt aus dem Kürzel St. für Stephan. Was hat dich damals zur Gründung von Sankt Otten bewogen und welche Ziele hattest du zu jener Zeit?

Stimmt genau. Das "Sankt" stammt schlicht und einfach aus der Abkürzung meines Vornamens. Ich bin Anno 1998/99 solo gestartet. Zu der Zeit ermöglichte es die technische Entwicklung der Home Computer, mit simplen Mitteln zuhause Musik aufzunehmen. Das hatte mich fasziniert. Als Schlagzeuger war ich es gewohnt, umständlich ins Studio zu müssen, um vorzeigbare Aufnahmen zu machen. So konnte jeder selbst am PC loslegen. Um meine Aufnahmen interessanter zu gestalten, hatte ich dann einen Freund gebeten Gitarren hierzu einzuspielen. Dann ergab es sich dann irgendwie auch noch Gesang hierzu aufzunehmen. Wir haben dann später als Duo weitergemacht. Das ganze mündete dann 2000 im ersten Album EINE KLEINE TRAURIGKEIT. Musikalisch konnte man das damals aus deutschsprachigen Zeitlupen-Pop mit Trip Hop-Einflüssen bezeichnen. Das Album höre ich immer mal wieder gern. Es ist völlig zeitlos, und war der damaligen Zeit wirklich um einiges vorraus.

10 Fragen an ... Pete Farn

Man mag es kaum glauben, aber bereits seit über 30 Jahren begeistert uns Peter Schaefer alias Pete Farn mit ambienter und sequenzergetriebener Musik. Im heutigen Interview erzählt er von seinen Anfängen bis zum aktuellen Wirken, was ihn antreibt und wohin die Reise geht.

1. Ich glaube, nur wenige wissen, dass du bereits seit Anfang der 80er Jahre in der elektronischen Musik unterwegs bist. Wie hast du denn überhaupt zur EM gefunden und was trieb dich an selbst in die Tasten zu greifen?

Ein besonders guter Selbstvermarkter war ich noch nie. Genau genommen war ich schon früher "dabei". 1979 kaufte ich mir den damals gerade neu erschienenen Yamaha CS15. Davor hatten einige Freunde und ich bereits mit zum Teil geliehenen Instrumenten (Yamaha SS30, Orgel, Gitarre) Musik gemacht, aber eher für den Hausgebrauch. Damals hörte man Bands wie Nektar (Recycled), Eloy (Ocean), Can (Unlimited Edtion) und Pink Floyd. Stücke wie "Ruckzuck" und "Vom Himmel Hoch" von Kraftwerk brachten mich dann gänzlich vom rechten Weg ab ;-)
Irgendwann war klar, dass ich sowas selbst...aber anders machen wollte.
Mit dem Kauf des ersten Synthesizers fand zuerst einmal eine Entzauberung statt, da mir klar wurde, dass sich vieles was die Vorbilder machten, recht einfach nachvollziehen ließ: Filter-Sweeps, typische 8-Step-Sequencerläufe usw., also eine stark hardwareorientierte Musik. Andererseits war gerade das Anreiz zu versuchen eigene Wege zu gehen.       

Über Empulsiv

Empulsiv wurde 2011 als Webzine für (traditionelle) elektronische Musik gegründet. Es berichtete über ein Jahrzehnt von musikalischen Events und über Veröffentlichungen, präsentierte Interviews und Neuigkeiten aus der Szene. Ende 2022 wurde das Webzine eingestellt. Es wird nun als Infoportal mit Eventkalendar, Linksammlung und Archiv fortgeführt, so dass Neues sowies Vergangenes weiterhin gefunden werden kann.