In vergangenen Herbst hatte Ron Boots zum ersten Mal nach zwei Jahren Corona-Zwangspause zu E-Live an neuem Ort einladen können. Premieren wecken immer die Neugierde, ähnlich wie bei Alben von Newcomern ist es aber beim zweiten Mal spannend, ob die Sache Bestand hat oder nicht. Diese Nagelprobe stand für Ron im Mai 2022 an, als nach E-Live im Herbst ein E-Day im Frühjahr angekündigt war, und zwar wieder wieder im NatLab in Eindhoven.
Empulsiv war auf dem diesjährigen E-Day und hat sich wieder einige Gesprächspartner gesucht. Anfangen werden wir mit Detlef Keller.
Alfreds Bericht zum Eday ist ebenfalls online und hier zu lesen.
"Sound of Sky"-Konzerte im Bochumer Planetarium haben an Exklusivität gewonnen. Konnte man früher fast jeden zweiten Monat ein solches besuchen, so liegt die Frequenz inzwischen eher bei zweien pro Jahr, plus die Termine im Kalender, zu denen Stefan Erbe ATB unter die Kuppel einlädt. Das steigert im Gegenzug den Wert, den man als Zuschauer dem einzelnen Event beimisst, und gibt Stefan mehr Raum, dieses vorzubereiten. Dazu gehört heute auch ein extra für diesen Abend gewählter Titel: "Infinity" - was will Stefan uns damit sagen?
Ich weiß gar nicht mehr genau, wann ich zum ersten Mal von Harald Grambergs Plan las: In dem Land, das er so liebt, ein eigenes EM-Festival mit Live-Konzerten zu organisieren. Er hatte einen Ort und ein Datum, aber noch keinen einzigen Act, und angesichts des ständigen Auf und Ab mit der soundsovielten Corona-Welle und den darauf folgenden Lockerungen war es ein reines Lotteriespiel, ob dieses Festival Realität werden könnte oder nicht. Ein vernünftiger Mensch hätte gesagt, ich warte erst einmal ab, und wenn die allgemeine Lage bezüglich Pandemie sich "geklärt" hat, dann mache ich konkrete Pläne.
Zum Tod von Klaus Schulze
Wer im Genre der traditionellen elektronischen Musik bewandert ist, wird die traurige Nachricht sicherlich schon mitbekommen haben. Nicht nur Musiker, die ihres Zeichens Schulze als motivationsgebenden Künstler für das eigene Erzeugen erster musikalischer Erkenntnisse begründen, sind fassungslos, ebenso wie die enorme Anzahl an weltweiter Fans, die in den 70er eine neues Genre entdeckten, dass von Schulze maßgeblich mitbegründet wurde. Auch das anspruchsvolle gedruckte Feuilleton widmet dem Anlass bereits schon etliche Zeilen und huldigt den Meister als Ausnahmeerscheinung und Pionier deutscher Musikgeschichte. Zu Recht, den Klaus Schulze hat etwas erschaffen, was durch eine tonale Substanz entstanden ist, die unabhängig aller imaginären Darstellungen funktioniert, auf eine ungehörten Ebene wirkt und Musik auf seine Art verfestigt, wie es kein anderes Genre bisher erreichen konnte.