Das Side-Label von SynGate mit dem wohlklingenden Namen Luna mausert sich so langsam zu einer Sammelstelle elektronischer Musik mit Qualitätsprädikat. Angefangen mit sehr ambienter Prägung, finden sich mittlerweile Veröffentlichungen verschiedener Spielarten der EM auf diesem Label, außer Berliner Schule natürlich. Ein gelungenes Beispiel dafür ist dieses Album von Detlev Everling und Michael Brückner. Auf The Sparrow tritt nichts in den Hintergrund. Mit spielerischer Leichtigkeit wechseln die beiden Musiker zwischen ambienter Orchestrierung, ethnischer Weltmusik und chilligen Szenerien, und schaffen doch ein in sich stimmiges Werk. In den abwechslungsreichen Stücken erkennt man Experimentierfreudigkeit ebenso wie den Hang zur harmonischen Komposition. Und trotz teilweise leicht düsterer Instrumentierung bleibt bei mir am Ende das wohlige, entspannte Gefühl zurück, hier mehr als nur einen Spatz in der Hand zu halten.
Bezugsquelle: SynGate Records
Stefan Schulz


Sehr Unterschiedliches, und unerwartet Ungehörtes offenbart das aktuelle Klangstein-Release, auf dem Tom W. die gesamte Bandbreite Tastenerzeugbarer Klangwelten offeriert. Gerade noch "traditionell", wird’s im nächsten Track schon recht orchestral sowie "klavierreduziert", ehe das nächste Stück wieder den relaxten Entspannungsquotienten „hoch hält“. Sehr mutig und gewagt, so viele Themen zu vereinen, fühlt sich möglicherweise der typische Spartenkonsument doch an manchen Stellen nicht immer ganz heimisch. Liebhaber von variablen Stilrichtungstonträgern freuen sich aber dafür umso mehr, die gelungene und sehr kontrastreiche Versammlung synthetischer Tonerzeugungen zu konsumieren! 

Ein Feuerwerk analoger Klänge erwartet uns auf dem neuen Album von Node, mit dem schlichten Namen Node 2. Zu Node gehören Dave Bessell, Ed Buller, Flood und Mel Wessen. Nach fast 20 Jahren hauen die vier EM Größen mit ihren Synths und Sequenzern endlich wieder in die Tasten und eine heiße Silberscheibe auf den Teller. Tatsächlich hat es über 2 Jahre gedauert, bis das Album fertig war. Die einzelnen Stücke wurden quasi live im Studio eingespielt, so oft, bis die finalen Versionen fertig waren. Mit Node 2 kommt hypnotische Sequenzermusik ins Gehör, in der man sich verlieren kann. Kräftige Bassreihen und atmosphörische Synthieflächen ziehen den Hörer mit auf eine Reisee durch traditionelle elektronische Musik Berliner Art. Sicherlich erinnert der Klang und Trieb an die früheren Jahre dieser Schule, bietet darin aber viele originale Elemente und eine leicht modernere, rhytmische Ausrichtung. Insgesamt ein beeindruckender Orkan aus der analogen Welt, mit teilweise dunkler, beeindruckender Prägung, der hier über einen hinwegzieht.