
Dieses Album, dieser Kracher namens „2911.“ (mit Punkt) ist eine echte Überraschung für mich. Gerade eben erst sind zwei Solo-Alben von Dave Pearson alias Computerchemist erschienen (“Signatures I.” und “Signatures II.”). Und nun das...
Der schon genannte Dave Pearson und Uwe Cremer alias Level Pi sind die kreativen Köpfe und Hände hinter dem Audio Cologne Project. Seit 2009 wuchsen die Musikstücke, die nun veröffentlicht wurden, langsam, indem die beiden ihre Ideen und musikalischen Entwürfe austauschten, bearbeiteten und weiter entwickelten. Wenn man bedenkt, dass der eine (Dave) in Ungarn, und in Deutschland der andere (Uwe) lebt, sind die vier Jahre Entwicklungszeit für das Album aber auch nicht verwunderlich. Nachdem Dave Pearson den Drummer Zsolt Galántai 2011 kennengelernt hatte, wurde er noch in die Produktion eingebunden. Im Gegensatz zu den beiden “Signatures”-Alben ist Zsolt Galántai diesmal nicht als Komponist aufgeführt. Und in der Tat ist seine Rolle zwar eine tragende und nicht zu unterschätzen, aber sein Spiel ist hier anders als auf den Computerchemist-Silberlingen. Auf „2911.“ ist es – wenn ich das mal so nennen darf – „herkömmlicher“ und etwas zurückhaltender.




Mehr als drei Jahre nach Raja gibt es endlich wieder neue Musik des Finnen Ossi alias Planet Boelex. Das neue Album heißt Exist und besteht aus dem Titelstück von Planet Boelex, 4 weiteren, in Kooperation mit diversen Künstlern entstandenen Tracks und einem Track von Krister Linder in einer Planet Boelex Version. Natürlich ist das Album mit dem typischen entspannten, melodischem Stil versehen und kommt locker und leicht über die Membranen geperlt. Wieder mit dabei ist ein Stück mit Lisa's antenna, die den Track Stay mit ihrer magischen, leicht souligen Stimme veredelt. Space Walrus ist eine Gemeinschaftswerk mit Mosaik und bekommt durch die Vermischung einen etwas druckvolleren Klang im Vergleich mit Ossis üblichen Tracks. Die Remix-Version von Krister Linders The Great Surrender hat bis auf die Vocals kaum etwas mit dem originalen Stück von Krister gemein, hebt den ursprünglichen Chill-out Track auf eine souligere Ebene, was der Stimme Krister Linders eine gerechtere Grundlage bietet. Die Zusammenarbeit mit Bad Loop gibt dem Track Unreasonable Reasoning wieder eine etwas andere, dunklere und treibendere Note, auch wenn Planet Boelex' musikalisches Händchen deutlich zu erkennen ist. Zum Abschluss folgt der Remix von Leaving Quietly, ursprünglich veröffentlicht auf Suunta (August 2007), durch Weldroid. Aus dem gemütlichen, Effekt-durchzogenen Finalstück ist ein quirliges, technisch klingendes Kunststück a la Weldroid geworden.
Es wird für die empulsiv-Redaktion wahrhaftig immer schwieriger sich auf einen Chill-Out-Sampler der letzten Wochen zu fokusieren, denn so gut wie momentan, reihte sich keine VÖ nach der nächsten in die Hitliste sehr brauchbarer Zusammenstellungen. Auch die sechste Auflage Kosmischer Lounge-Mixe glänzt mit exzellentem Material, dass tatsächlich wieder einmal voll ins Schwarze trifft. Dabei überzeugt die Doppel-CD mit entspannter Breite sämtlicher Chill-Variationen und einer sehr hoher Kompositionsqualität, was oft, vielen der Massen-Kompilationen fehlt. Es gibt kaum einen Künstler, der nicht mit eingängigem Sound auf dem Album zu überzeugen weiß und dieses Release damit aufwertet oder motiviert, den Player auf Repeat stehen zu lassen. Gut gemacht liebe Sine-Crew!