Die Elektronische Maschine hat sich Zeit gelassen mit ihrem ersten Album nach dem Bühnen-Comeback. Üblicherweise tüftelt ein Musiker ja an seinen Tracks im stillen Kämmerlein, bis sie als veröffentlichungs- und bühnenreif erachtet werden. Bei dem Quartett um Richard de Boer scheint es umgekehrt zu sein: Über die letzten Jahre wurden immer mal wieder neue Titel bei Live-Auftritten getestet und verfeinert, und nun hat das Portfolio einen Umfang erreicht, der ein komplettes neues Album füllt, inklusive einiger Remixe.
Der Name Manuel Scuzzo war mir bisher nicht geläufig, aber Rezensionen in diesem Magazin sind ja auch immer eine gute Gelegenheit, sich mit Material zu beschäftigen, was man bisher nicht auf dem persönlichen Radar hatte. Manuel Scuzzo ist ein Hamburger Produzent und Musiker, und legt mit 'Traumfabrik' sein zweites Album vor.
Ausgangspunkt war die Filmmusik zu einem gleichnamigen Film. Bei Filmmusik auf Alben bin ich immer etwas vorsichtig: Oft werden Musikschnipsel, die passend zu den Filmszenen komponiert wurden, einfach nur auf Tonträger gepresst und verlieren ohne die Bilder dann ihre Funktion und Wirkung.
„Calaboose Islands“ sind Gefängnisinseln, und um die geht es auf dem aktuellen Album von Mike Hans Steffl. Sieben Titel, knapp 75 Minuten Laufzeit, jeder Track eine Insel – viel Stoff, ein Thema mit vielen Variationen bzw. sieben verschiedenen Inseln und Gefängnissen.
Mike schreibt dazu, keines der Gefängnisse würde mehr als solches genutzt, die Natur erobert sich ihren Bereich wieder zurück. Unter der friedlichen Oberfläche aber könne man noch immer das erlittene Leid der Gefangenen spüren.
Fast ein Jahrzehnt hat sich Lambert mit einem Nachfolger zu seinen letzten Solo-Album 'Drachenreise' gelassen. In dieser Zeit ist er aber alles andere als musikalisch untätig gewesen oder hat sich auf sein Label 'Spheric Music' beschränkt. Auf diversen anderen Alben anderer Musiker, unter anderem Bertrand Loreau und Johannes Schmoelling, konnte man seinen Namen als Beitragender lesen. Und siehe da, auf 'Bon Courage' wird wiederum Johannes als Mit-Komponist gelistet. Wenn auch explizit nur bei einem der Tracks, so findet der Schmoelling-Kenner auch bei anderen Titeln vertraute Sounds und Strukturen wieder. Die langjährige Zusammenarbeit hat ihre Spuren hinterlassen, und das ist positiv gemeint.
Im Spätsommer 2022 ist Mark Shreeve gestorben. Mark war einer der Musiker, die die analoge Technik in der Elektronikmusik hochgehalten hat und mit in seiner Musik unsterblich machte. Das hat er seit den 1980er Jahren unter seinem eigenen Namen, in den Formationen Redshift und ARC und in gemeinsamen Produktionen mit anderen Künstlern unermüdlich getan.
Man mag von Tribute-Alben halten was man will – „BERLIN – A Tribute Album For Mark Shreeve“ ist unbedingt empfehlenswert, aus verschiedensten Gründen. Sechzehn Gründe sind fein säuberlich in der Trackliste des Albums aufgeführt. Ein anderer Grund ist das unglaublich umfassende und umfangreiche Booklet: 43 Seiten, die nicht einfach „nur“ bebildert sind, findet man nicht alle Tage.