

Sich vorzustellen, dass man cocktailschlürfend unterm Sonnenschirm sitzt, sollte bei den aktuellen Temperaturen eher unproblematisch sein. Vielmehr stellt sich die Frage, wie schnell die Nachbarn vor Neid erblassen, wenn sich der entspannte Soundtrack vom Label "Schalldeluxe" immer und immer wieder in das lauschige Ambiente einfügt. Denn nur dafür scheint diese Compilation gemacht worden zu sein, uns in einem andauernden Zustand des "fruchtigen konsumieren" verweilen zu lassen. Nahtlos schwingen die Tracks ineinander und zwingen den Player den Repeatmodus nicht mehr zu beenden. Alles Songs sind geschickt und ähnlich getuned, und als Mix wunderbar geeignet als emotionale Hörgrundlage den Abend auf der Terrasse zu begleiten. Vier loungige "Vocalnummer" am Anfang und Ende des Samplers sorgen nochmal oder anfänglich für die "Kirsche" auf dem Longdrink, der nie zu Ende gehen scheint. http://www.schalldeluxe.de
Stefan Erbe


Mit diesen Worten wurde ich in dem Anschreiben von Stephan Kaske begrüßt:
Lieber Dark-Drone-Ambient-Freund! Ab hier bitte weiterlesen! Fehlt Ihnen noch der ultimative-dunkle Soundtrack? Dann könnte Ihnen mit dem 8 Track Album von Mario Grönnert weitergeholfen werden. Soundtrack beschreibt die 8 Stücke wohl auch am trefflichsten, denn schon nach den ersten Takten erzeugen die Sounds riesigen Kopfkino-Areale in denen in gekonnter Endzeit-Stimmung diverse Sci-Fi-Streifen ihre tonale Unterstützung gefunden hätten. Egal ob Raumgleiter durch die Zukunftswelten wie Blade-Runner und Konstorten düsen oder diverse Orksche-Gruselrudel ins nächste Gemetzel aufbrechen, die audiophile Grundlage ist schon mal gelegt. Zielgruppengerechte Musik wie diese, wird es aber bei allen anderen Elektronik-Fans schwer haben, denn das Album bietet wenig Grenzgänger-Optionen, obwohl es in Gänze als "gedrontes" Dark-Ambient sehr wohl funktioniert. Allerdings sollte man nicht zu voreilig die Musik ins mediale Schublädchen des simulierten Filmsupportes abschieben, sondern sich vielmehr die Mühe machen, es sich selbst anzuhören.
Nicht nur die Musikrichtungen von Chill und Lounge sind produzierend, üblicherweise eine klassische Männerderdomäne. Um so mehr freut es, wenn sich auch weibliche Künstler nicht nur etablieren, sondern sogar Maßstäbe setzen können. Maria Griessner die unter dem Pseudonym "Marie Therese" firmiert, gehört zu dieser "einsamen" Gruppe, die aber mit ihren Tracks einen sehr außergewöhnlichen und bedeutsamen Bogen zwischen Vocal-Tracks, Chillout-Sounds und "(b)rauchbarer" Lounge-Elementen spannt. Als funktionales Beispiel fungiert ihre neueste EP "Garden of Peace", die äußerst "fluffig und leichgängig" die virtuellen "Genußräumlichkeiten" beschallt und uns damit in die heimatlichen Cafes einzuladen scheint. Auch wenn dem Rezenseur droht in "Piefke Beschreibungs-Klischees" abzurutschen, die Suggestion des entschleunigten Lebens scheint bestens in der Nachbarregion zu funktionieren, woher sollte die Inspiration dieser versammelten Lässigkeit rühren. Auch die vorherigen Projekte der Österreicherin bieten die gleiche Qualität, insbesondere das Album "Sweet Fruits" passt exzellent zur nächsten "Melange" und hätte eigentlich eine eigene Rezi verdient. ...bitte mit Sahne und zwei Stück Zucker!