-Deepflow- ist das zweite Werk vom W.O.S.-Projekt (Walter Roos) und unterscheidet sich doch ziemlich von den anderen. Hier geht es zum Teil recht experimentell zu, wobei die unterschiedlichsten EM-Stile auch hier wieder zu hören sind. Es beginnt mit 2 Ambient-Stücken, die so richtig aus der Tiefe kommen und sich langsam entfalten. Später wird noch eine E-Gitarre eingesetzt, die der Musik einen magischen Touch gibt. Spacig geht es weiter, bis es dann mit dem 6.Stück experimentell wird. Da ist es mit der Ruhe und Harmonie für ein paar Minuten erstmal vorbei. Mit sanften Pianoklängen kehrt die Ruhe aber wieder ein und die restlichen Minuten können ganz entspannt zu Ende gehört werden. ich gebe zu, eine Weile hat es schon gedauert, bis ich mich richtig reingehört hatte. Aber es hat sich gelohnt! Je öfter ich sie höre, umso besser wird es. Zu beziehen ist die -Deepflow- über walterroos.bandcamp.com
Uwe Saße
Axel Stuplich, einer der Kreativköpfe des Trios "Pyramid Peak", veröffentlicht mit Aviator sein neues Soloalbum. Die 8 Tracks umspannen den typischen Sound von Axel, der hier hauptsächlich schnellere Stücke zusammengestellt hat und seine Sequenzen mit den bekannten und beliebten"Peakschen" Solis kombiniert. Einige Takte davon waren bereits auf dem Solinger EM-Festival in den Güterhallen zu hören und bestätigen, dass Stuplich auch als Solist den Geschmack der traditionellen EM-Fans getroffen hat. Die Musik passt vorzüglich zu Thema und bereits nach einigen Minuten "ist man abgehoben", um dem Flieger in verschiedentlichen Szenarien, Umgebungen und Zuständen zu folgen. Besonders die späteren Tracks des Albums verbinden Stimmung und Geschwindigkeit zu einer "Geschichte" und lassen auch mal mit reduzierten musikalischen Elementen die Gedanken fliegen. Auch der retrospektive Sound, die "80er" Real Drums und diverse "digitale Pads" passen zum Thema des Albums und erinnern irgendwie an einen tonalen Rückblick, der analog zum Leben von Howard Hughes abzulaufen scheint.
www.axess-music.de
Stefan Erbe
Musik, die wirklich aus der Tiefe kommt .... und in die Tiefe geht. Leise, ruhig und unaufdringlich, von einer sehr intensiven Atmosphäre umgeben, lässt sich die Stimmung auch irgendwie spüren. Das klingt richtig interessant. Nur schade, das nach knapp 50 Minuten schon alles vorbei ist, da hätte ich gerne mehr von gehört."Tauche ein in die Tiefe und besuche Orte, wo der Mensch keine Rolle spielt." So beschreibt der in Essen lebende Ralf Grauglanz seine aktuelle CD. Betrachtet man das Cover, so lässt sich feststellen : Besser hätte man das Cover nicht wählen können. Bleibt wirklich nur zu hoffen, das es nicht nur bei den bisher 3 Veröffentlichungen bleibt, die Ralf Grauglanz unter seiner Bandcamp-Seite zum Kauf anbietet. Da werde ich sicherlich noch mal eine Zeit drauf verweilen. www.grauglanz.bandcamp.com
Uwe Saße
Joost Egelie wird den meisten Empulsiv-Lesern wohl noch unbekannt sein. Kein Wunder, gibt es doch "nur" ein paar ältere VÖ, die bisher noch nicht den Weg in die heimischen CD/MP3-Player gefunden haben. Das könnte und sollte sich nun ändern, denn Joosts neuerlicher Release, wird sicher Eindruck hinterlassen können, beinhaltet seine Musik doch alles, was es braucht um in der Kategorie Space-Music zu gefallen. Riesige Streicherflächen, tiefe Pads und jede Menge Ambientes kombiniert sich auf seinem Album "Particles". Besonders angenehm gestaltet sich das Egeliesche Charakterium, dass dem ganzen Album seine Eigenständigkeit verleiht. Den Empulsiv-Redakteur würde es nicht wundern, den Belgier demnächst auch in hiesigen Live-Tempeln mal zu Gesicht und zu Gehör zu bekommen. Also liebe Veranstalter, freuen wir uns drauf, nein...Wir freuen uns darauf! https://jegelie.bandcamp.com/album/particles
Stefan Erbe
"Epische" CD-Produktionen, die sich zum Inhalt nehmen, den Hörern schon nach den ersten Minuten völlig "wegzublasen", gibt es wahrhaftig selten und gehören zu einer eher "aussterbenden" Gattung, denn viel zu oft, werden die Produktionen in bester "Marketingstrategie", konsumfreundlich und Hörgerecht angeboten. Nicht so bei Dave Pearson alias Computerchemist, der sich für die beiden Produktionen den Trommler Zsolt Galantai eingeladen hat und nicht nur deswegen, zwei "große" Alben abliefert. Stilistisch sauber getrennt finden die Geschichten auf Signatures 1 noch eher elektronisch und durchaus "Hauptstadtorientiert" statt, so sind auf der zweiten (ebenfalls als eigenständiges Produkt gefertigt) Scheibe, durchweg "Prog-Rock meets Psychedelic"-Tracks zu finden. Selbst wenn die Musik nicht immer den Durchschnitts-Geschmack hiesiger EM-Fans treffen sollte, so muss man beiden Alben ein hohes Mass an Produktionsqualität bestätigen, denn die Gitarrenparts, das Drumming und die Synths "erklingen" im exakten Timing, erzeugen Spannungen und hinterlassen den Eindruck, an etwas Teurem teilgenommen zu haben. Signatures sind wahrhaftig keine einfachen Konsumprodukte, sondern vielmehr die mutige Konstellation, dass "Episch" noch geht. http://www.computerchemist.com
Stefan Erbe