
Hoppla...ein Produkt aus dem Hauseu "edition Degem" fand bisher noch nicht den Weg in den empulsiv-Briefkasten und wäre da nicht die offensive Haltung des Tellerrandguckers, würde wohl auch keine Zeile darüber zu berichten sein. Aber empulsiv wäre nicht empulsiv, wenn wir nicht auch über diese "schwere Kost" eine Rezi schreiben würden. Allerdings gestehe ich, dass es nicht wirklich einfach ist über diesen Sampler den typischen Bewertungsblick zu werfen und die Musik nach den bekannten Schemata zu verschubladen. Musik ist eigentlich nicht die exakte Beschreibung, elektroakustisches Fieldrecording bezeichnet es besser, denn kompositorische Elemente finden sich eher selten in den 14 Tracks. Ich schätze auch, dass es eher eine besondere Klientel sein muss, die tatsächlich alle Songs in einer Rutsche durchkonsumiert, aber es gibt wohl nichts was es nicht gibt. Sollte man aber zu dieser seltenen Gattung gehören und verschrobenes Vogelgezwitscher, verglitchte Enviroments und gestretchte Alltagsgeräusche für die tägliche Berieselung benötigen, so findet sich sehr wohl auch Interessantes und Besonderes auf dem Longplayer. Gerne würde man sogar einige der Sounds für eigene Produktionen verwenden oder diverse Atmos als Basis für Intros oder Outros benutzen, denn besseres Material und Außergewöhnlicheres findet sich auch auf den Edel-Sample-CDs mancher FX-Soundverbiege-Schmiede nicht. Ob dies allerdings eine wesentliche Ambition des Produzententeams gewesen ist bleibt zu bezweifeln und der Autor will sich auch gleich für seine Verwendungsabsichten entschuldigen. Wer sich auf dieses Experiment einlassen will, sollte aber auch noch einen intensiven Blick auf die Website von "edition degem" werfen, denn "Konsumgerecht" gibt es ja eh schon genug!
https://www.degem.de/cds-dvds/replace/ und http://www.aufabwegen.de
Stefan Erbe

Viele schimpfen auf Facebook, aber für mich hat sich die Anmeldung auf jeden Fall gelohnt, so habe ich viele nette Kontakte bekommen und so nebenbei einiges an neuer Musik kennengelernt....wer weiß, ob ich da sonst drauf gekommen wäre....? So bin ich auch auf "The Voyager Project" gekommen, hinter dem sich Thomas Brück verbirgt.
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Nach längerer Wartezeit gab es im Herbst 2011 ein neues Album von (Detlef) Keller & (Mario) Schönwälder. Sehr rührig sind die beiden ja immer zusammen mit Bas Broekhuis (BK&S) und auch mit anderen Musikern. Dass aber Detlef und Mario alleine eine CD herausbrachten, liegt schon einige Jahre zurück: „Noir“ war die letzte Veröffentlichung, und die stammt aus dem Jahr 2003! Wie dem schön gestalteten Cover zu entnehmen ist, sind die Titel „Long Distances“ und „September Moods“ auch schon ein paar Jahre alt. Das stört den Rezensenten aber nicht im geringsten, denn für seine Ohren ist die Musik von Keller & Schönwälder zeitlos. Mit ihrem Album „Long Distances“ zeigen Keller & Schönwälder, dass sie zu den konsequentesten Vertretern und Fortentwicklern der Berliner Schule gehören.
Das aktuelle Album von Frank Dorittke alias F.D.Project heißt „Water And Earth“ und bringt das in die Gehörgänge, was man von Frank kennt und mag: Melodiöse Sequenzen, viel E-Gitarre und sehr schöne Melodien. Mir ist längst nicht das gesamte Schaffen von F.D.Project bekannt, aber ich habe schon den Eindruck, dass Frank auf „Water And Earth“ mit neuen E-Gitarren-Sounds experimentiert. Gleich im ersten Stück, „Under Water“, ist das zu hören. Bei „Norway – My Heart Is With You“ höre ich einen ganz anderen Frank Dorittke. Ich bin zwar persönlich nie in Norwegen gewesen, stelle mir aber doch vor, dass er die Atmosphäre hervorragend erfasst hat. Dieses Stück könnte glatt von Mike Oldfield stammen. Und da denke ich dann auch gleich an den Videoclip zu Oldfields „Wonderful Land“, in dem aus einem Flugzeug gefilmte schöne (vermutlich) englische Landschaften gezeigt wurden. Solches könnte ich mir auch gut für diese Liebeserklärung an Norwegen vorstellen! Die Musik wirkt wie eine Rundreise mit dem Flugzeug und dem Schiff. „Sunday Afternoon“ ist ganz entspannt, wie der Titel schon nahe legt.