Bernd Scholl - Dawn to Dusk

berndscholl dawntodusk Wenn der Begriff "Musik im Planetarium" fällt, muss man unweigerlich auch immer an Bernd Scholl denken, der wie kaum ein anderer Musiker regelmäßig durch die BRD reist, um seine Fans mit einem erneuten Planetariums-Konzert zu begeistern. Dabei muss man feststellen, dass Scholl dies schon seit einigen Jahrzehnten erfolgreich praktiziert. Dawn to Dusk ist sein zweites Live-Album, welches im Mitschnitt eines Konzertes im Planetarium Nürnberg entstanden ist und einen Querschnitt seiner Schaffens ab 1995 beinhaltet. Scholls Musik ist verträumt, mystisch und eher traditionell mit "akustischen Sounds" bestückt und dürfte auch als Begleitung zu TV-Sendungen wie TerraX und Konsorten eine exzellente Figur abgeben, besticht sie doch durch ihre sehr eingängige "spirituelle" Atmosphäre. Dabei mag man sicherlich geteilter Meinung sein, ob die Tunes des Hessen "weichgespült" sind oder einfach nur gut produziert wurden, denn kaum ein Track passt nicht in das geschickte "New Age"-Konzeptes dieses Albums. Sicherlich wird es keine großen Ansprüche an die Hörgewohnheiten stellen, aber sein Genre präsentiert es nahezu perfekt und wird allen Freunden von Cusco und Co. wieder große Freude bereiten.  

Stefan Erbe

Peter Challoner - Optimum

peterchalloner optimumDer Brite Peter Challoner war mir bisher unbekannt .... aber das ändert sich ab jetzt sehr schnell. Wunderbare Ambient-Musik , die sich aus einer angenehmen Ruhe langsam entwickelt und zunehmend mit leichten Melodien bereichert wird. Wirklich sehr angenehm zu hören .... das ist wiedermal eine richtige Bereicherung.
Zu beziehen sind die CDs am besten direkt über Peter´s Homepage www.peterchalloner.co.uk

Es lohnt sich sowieso seine Seite zu besuchen, denn so kann man einen kleinen Überblick über die verschiedenen Ambient-Stile bekommen. Und günstig sind die Cds auch noch. Hier kommen Ambient-Freunde voll auf ihre Kosten! Klasse Musik!

Uwe Saße

 

Walter Roos - Waterscapes

walterroos waterscapes Sehr Stimmungsvoll und Ambient "taucht" es sich auf der aktuellen Produktion des Malers und Musikers Walter Roos, und man kann sich gut vorstellen, dass der Begriff des Musikmalens hier garantiert zu Anwendung gekommen ist. Die zumeist 7-9 minütigen, tiefen und teils endlosen "Flächen" werden auf ihrem Weg zum Meeresgrund gelegentlich auch von perkussiven und sequenzerbasierenten Elementen begleitet, so dass man sich am liebsten gleich mit Flasche und Schnorchel in den nächsten Ozean werfen lassen möchte. Dabei bleibt sehr wenig zu kritisieren, wenn überhaupt, nur das etwas reduzierte Cover, dass der gebotenen Musik nicht gerecht wird und vielleicht einige Interessierte vom Kauf abhalten könnte. Die 9 Tracks hingegen überzeugen, sowohl in Länge als auch im Spannungsbogen, der sowohl hier als auch grundsätzlich bei ambienter Musik immer sehr ausgefeilt sein muss. Da fragt sich eigentlich nur, warum der Künstler nicht die gleiche hohe Qualität auch beim "Printing" angewandt hat. Letztendlich aber auch nicht ganz so wichtig, wenn der Inhalt wie hier, etwas "taucht".

Stefan Erbe

Spring Chill Vol.1 - Sampler / Diverse

various springchill1Es ist größte Vorsicht beim Kauf dieses Spring-Chill-Samplers geboten, denn ohne es zu vermuten, können noch erhebliche Folgekosten auf den Käufer zukommen. Praktisch ferngelenkt und willenlos surfte bereits der Ersteller dieser Zeilen schon nach drei Tracks auf diversen Urlaubsseiten um den nächsten Südsee-Urlaub zu planen und zielsicher und bestimmend seinen Sozialpartner zum Kauf diverser Liköre und Mixgetränke zu animieren. Auch im weiteren Verlauf ergaben sich weitere unerklärbare Phänomene, wie die "suggestivierte" Ersteigerung einer mobilen Höhensonne in der "E-Bucht" und eine spontane Leerung des Sandkastens vor dem Haus.
Man mag sich an die Zeit der LPs erinnert fühlen, die beim rückwärts spielen heimliche Botschaften hervorbrachten, aber die frühlingshafte Manipulation dieser Compilation, wird wohl größere finanzielle Löcher in die Urlaubskassen hervorbringen, als sämtliche SonnenklarTV-Schnäppchen der kommenden Wochen. Dabei überfüllt uns das produzierende Label "Sine-Music" nicht mal mit dem endlosen Geplätscher manch anderen "wannabe-a-cd-for-Holiday", sondern erschließt eine sehr variable Abwechslung, zwischen Vocal- und Instrumental-Tracks, die uns nach knapp 100 Minuten "Kurzurlaub" ein wirklich gutes Gefühl bescheren. Die 20 Stücke sind erstklassig arrangiert, umschließen einen musikalischen Rahmen der nicht zuviel Flexibilität vom Hörer erwartet und kann kaum einen wirklich Ausfall verzeichnen. Selbst wenn man die Mechanismen und Klischees der vielen Chill-Out Produktionen kennt, so bedient "Spring-Chill" diese so perfekt, dass man sich gerne auf weitere "Urlaubstage" mit ihr einlassen will. Als Einziges stört das andauernde "Geschlürfe" der Nachbarn, die einfach nicht mehr gehen wollen.

Stefan Erbe

Andreas Baaden - Slow Down

andreasbaaden slowdown Nicht jedes Album könnte auf empulsiv mit einer Höchstbewertung punkten, sofern es dieses Raster der subjektiven Geschmackseinstufung hier gäbe. Vielmehr dient der Blick auf die verschiedenen Veröffentlichungen mehr zur Orientierung in die diversen "EM-Ligen" und die enorme Wandlungsfähigkeit dieses Genres. Auch Andreas Baaden scheint dies wichtig zu sein, wieso hätte er sonst nahezu jede Stilrichtung elektronischer Musik auf seinen 4 Longplayer verewigt!? Allerdings bringt diese Konstellation auch Fragen mit sich, denn der Hörer wird sich mit einigen Kontrastpunkten auseinander setzen müssen. Baaden kann nämlich progressiv, er kann verträumt oder auch drumorientiert und dies macht das Konzept des Albums durchaus anspruchsvoll. Selbst rockige Riffs finden sich auf Slow Down wieder und lassen den Autor doch manchmal etwas irritiert zurück, ob der CD-Titelname einen anderen Bezug zu den Stücken besitzt. Nachdem man allerdings die "falsche Fährte" der Namensgebung akzeptiert hat und kein leichtes Chillout-Album mehr erwartet, eröffnen sich einige audiophile Perlen und schöne Ideen, die das Potenzial haben, in den musikalischen "Aufstiegskampf" einzusteigen, der dann in eine der vermeidlich höheren Ligen führen könnte. Es bedarf nur noch ein bisschen mehr eigene Handschrift in Taktik und der Manschafts-Aufstellung und Baadens-Erfolgs-Elf würde die Tabellenführung wohl vorläufig nicht mehr abgeben.

Stefan Erbe

Über Empulsiv

Empulsiv wurde 2011 als Webzine für (traditionelle) elektronische Musik gegründet. Es berichtete über ein Jahrzehnt von musikalischen Events und über Veröffentlichungen, präsentierte Interviews und Neuigkeiten aus der Szene. Ende 2022 wurde das Webzine eingestellt. Es wird nun als Infoportal mit Eventkalendar, Linksammlung und Archiv fortgeführt, so dass Neues sowies Vergangenes weiterhin gefunden werden kann.