Neuerdings ist das Projekt Kikai bei SynGate unter Vertrag, wo das Album „Labor“ nun als CD(-R) herausgebracht wird. Auf der Homepage fanden sich zu Kikai folgende Informationen:
„kikai started as a solo-project of Marius C. Hammerich to be a place for musical creativity. since 2005 it evolves more and more into a solid project with musicians from around the world participating.
while making music for fun the target of kikai is to support social projects by donating and raising money.
the music of “Kikai” is inspired by machines and sounds from the early days of synthesizer music – freshed up with acoustic, ambient and sonic elements.
• supporting musicians: Kimberly Keck (lyrics, voice), Knut Habicht (guitars), Marius C. Hammerich (keys&machines), Christian Purwien (lyrics) and more…“
Auch ohne Kenntnis dieser Sätze hört man sehr bald, dass manche Sounds direkt aus den 1970er Jahren in die Produktion gekommen zu sein scheinen. Trotzdem klingt Kikai überhaupt nicht wie ein „Retro-Projekt“, was wohl auch dadurch erreicht wird, dass die „alten“ Klänge lediglich vereinzelt eingestreut werden.
Diesem „Labor“ entspringen 13 vorwiegend melodiebetonte Tracks. Große Überraschungen bietet das Album nicht, es ist jedoch keineswegs uninteressant. Kikai kredenzt uns gute, sehr schöne und solide gemachte elektronische Musik, der ich gerne lausche. Die musikalische Qualität ist so hoch, dass man „Labor“ nicht nach dreimaligem Hören über hat oder die Musik langweilt.
Einige Stücke wirken wie Lieder ohne Worte; manchmal fühle ich mich an Johnny Voorbogt erinnert (z. B. „Chant“) – Gesang würde vermutlich dazu passen. Allerdings gefiele das mir persönlich wahrscheinlich wieder nicht. Es werden zwar Stimmen eingesetzt – aber eben nicht als Gesangsstimme, so dass die Stücke auch keine Songs werden. Andere Titel sind eher atmosphärischer Natur. Als Beispiele seien hier „Thunder And Love“ und „Winter“ genannt. „Turn“ hat gar etwas Barockes an sich. Der Anfang wie gezupfte Streichinstrumente, in der Folge wird das Stück eher wuchtig.

Soundtüftler Erik Seifert hat eingeladen. Nämlich Maxxess und Josef Steinbüchel, um gemeinsam mit beiden ein neues Projekt namens Triple S auf den eisigen Weg zu schicken. Gab es schon ein Live-Konzert der drei Musiker auf dem Electric Movement, so gibt es nun auch den passenden Longplayer. Einen sehr gelungenes Album sogar noch dazu, denn die atmosphärisch dichten Tracks, lassen den Hörer recht schnell ins Thema eintauchen und gewähren erstklassiges Kopfkino zwischen arktischer Kälte, einbrechender Eisberge und windigen Zeltplätzen. Gelegentlich mag man sich gleich noch einen wärmenden Pullover drüberziehen, wenn das narrative Element den Käufer ins kühle Element mitnimmt. Die Stücke sind dennoch abwechslungsreich und perfekt gestimmt, denn nicht nur Max Schiefele mit seinen sechsseitigen Tonal-Elementen, sondern auch die erweiterten Tastenkombinationen durch Steinbüchel sorgen für eine "runde Scheibe", aus der natürlich auch Seiferts perkussiven "Knarz-, Klick- und Crash-Objekte" deutlich herauszuhören sind. Auch die Länge der Tracks lässt vermuten, dass Erik das Basismaterial geliefert hat, zumeist überschreiten sie die 6-8 Minutengrenze und vervollständigen damit den perfekt inzenierten soundtrackähnlichen Charakter des Albums.
Technomucke in Empulsiv? Keineswegs!
World of Apes 2 von moonbooter setzt sich, wie auch schon der Vorgänger mit Kernenergie und der Nutzung durch den Menschen auseinander.