Es hat eine ganze Weile gedauert, bis der Zeilenverfasser oben genannter CD auf den Grund gegangen ist, denn der Weg dahin offerierte einige zeitvertreibende Highlights. Ich gestehe, dass Sun Secrets mehr als nur ein bisschen Zuhören verlangt und der Traditionalist wird mit der FSOLschen-klingenden Ähnlichkeit, bedarfslos weiterziehen. Aber es ist auch nicht die Aufgabe des cosmischen Künstlerduos, es den Zuhörern gerecht zu machen, sondern vielmehr etwas entstehen zu lassen , was dem produktiven Einerlei eine deutliche Absage erteilt hat. Einige der Tracks sind atmosphärisch, sehr wechselhaft und ambient, einige wieder etwas geradliniger, aber alle strotzen von Individualität und Freiraum. Gut so, denn selten zeigen Musiker den Mut etwas "liegen" zu lassen, was nicht fertig zu sein scheint um es ein paar Takte später, dann doch vollenden zu lassen. Exzellent, wir hätten gerne mehr von diesen mutigen Acts.
Stefan Erbe
Leichter, schwebender Ambient mit sanft flirrenden Texturen und warmen Klängen, dass ist die neue CD When the Earth is Far Away von Craig Padilla & Zero Ohms. Das gut einstündige, unterbrechungsfreie Album besteht aus 6 Stücken, die den Hörer auf zeitlosen und harmonischen Klangfächen forttragen, die stellenweise nahezu melodisch anmuten. Die gesamte Komposition wirkt wie ein Traum unterteilt in mehreren Phasen, aber immer wohlgesonnene und angenehme Erzählungen ohne dunkle Untertöne. Allein Strange Storms bildet eine kurze Unterbrechung mit gewittrigen Sounds, jedoch mit dem Gefühl, aus geborgener Stellung lediglich zuzuschauen. Zum Abschluss gibt es in Terraforming einen leichten Sequenzereinsatz, der den Hörer auf rollenden Wellen quasi aus dem Traum hinausbegleitet.
Hier haben wir ein sehr schönes und ruhiges Album mit positivem Klangeindruck.
Bezug: Spotted Peccary/Lotuspike
Stefan Schulz
Auch der nächste Lounge-Chil Tonträger, der über den virtuellen Briefkasten die Redaktion erreichte, nötigt uns einmal mehr, über ein neues "Sine-Produkt" sehr gefällig zu rezensieren. Auch wenn das Cover einen weiteren Sampler mit verschiedenen Interpreten vermuten lässt, so steht hinter Gold Lounge der italienische Solist Michele Felloni. Er beschert uns eines der Alben, die man wahrscheinlich in der großen Gesichter-Menge an Wellness-Produkten übersehen würde und man sich sicher später darüber ärgern würde, wenn man an ihr vorbei gelaufen ist. Denn die 13 (Itunes 15) Tracks klingen toll und eingängig und reihen sich nahtlos in das gewünschte positive Feeling ein, dass man mit dem Auflegen der CD beabsichtigt. Sowohl die Vocal-Tracks als auch die Instrumentale Stücken sind "Fluffich" und "Yogurette-Leicht" zu konsumieren. Dabei ist die Musik keineswegs nur zum einmaligen Gebrauch geeignet, denn die wahre Tiefe der Kompositionen braucht ein bis zwei Umdrehungen, um komplett anzukommen.
mehr Infos: http://www.sine-music.com
Stefan Erbe
Jörg Erren, Bert Fleissig, Jochen Schöttler und Christian Steffen... noch nicht gehört? Ich habe diese CD beim Radio Happy-Event bei Syngate Probe gehört, von jedem Stück brauchte ich nur wenige Sekunden hören und dann war klar: DAS ist sie! Kaufen! Ein überaus Interessanter Mix aus Ambient und Berliner Schule, spacig angehaucht, echt Klasse.Wenn Ihr Euch diese CD zugelegt habt, wird sie erstmal viele, viele Runden im Player laufen und so schnell nicht wieder rauskommen. Und dann werden diese Herren spätestens ein Begriff sein. Boah, echt der Hammer! Bleibt wirklich zu hoffen, dass diese Formation bestehen bleibt und wir weiterhin in den Genuss kommen, mit so guter Musik "berieselt" zu werden. Höchste Empfehlungsstufe, also ran an die Bestellung. Übrigens: Von der -Ouddorp Takes- scheint es 2 Versionen zu geben. Diese CD bietet "nur" knappe 55 Min., es gibt wohl noch eine Version mit knappen 80 Minuten. Darauf möchte ich aber nicht so gern verzichten. Da muss ich mal auf die Suche gehen.
weitere Infos
Uwe Saße
Man könnte vermuten, dass bei Steen Chorchendorff Jorgensens zweitem Album, eine vierköpfige Trendsetter-Band aus Düsseldorf Pate gestanden hat. Sehr deutlich vernimmt man die typische Vocoder-, Drum- und Sequenzer-Elemente die sich durchweg in fast allen Tracks wiederfinden lassen und kraftwerklich designd sind. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass noch ein weiterer Däne mit Neigung zur vokalen Verschraubung am Album mitgewirkt hat. Björn Jeppesen alias Nattefrost hat einen wesentlichen Anteil zum Gelingen des Albums beigetragen und gemeinsam mit Steen die Stücke exzellent finalisiert. Wenn doppelte dänische Kräfte wirken, freut man sich fast immer über das Ergebnis, denn die Kompositionen erweitern den Horizont des Klick und Knarz-Fans Düsseldorfer Robotermusik durchaus, kopieren sie nicht in üblicher Form manch billigen Duplikates, sondern schaffen ein Konzept, dass auch deutlich nach rechts und links der typischen menschmaschinlichen Programmierung schaut. Nur der letzte Track, der eine echte vokale Unterstützung bekommen hat, wirkt etwas deplatziert in der sehr syntetischen Soundstruktur der anderen Stücke. Aber das ist "Jammern" auf hohem Niveau und wird keinen der Fans abhalten sich diese CD zu beschaffen, denn die anderen verdrehten Tonerzeugungen überzeugen!
http://www.remembergreen.dk/
Stefan Erbe